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Wirtschafts- und Strukturförderung - KSK Heinsberg 2019 - Bericht an die Gesellschaft

Wirtschafts- und Strukturförderung

Anschub für die Digitalisierung

Seit dem Lockdown, als Millionen Menschen nicht mehr an ihre Arbeitsplätze, Schülerinnen und Schüler nicht mehr in die Schule durften, sind digitale Lösungen gefragter denn je. Die Übach-Palenberger iteracon GmbH eröffnet ihren Kunden genau diese digitalen Arbeitswelten. Und sie unterstützt die Schulen im Kreis Heinsberg bei der Einrichtung virtueller Klassenzimmer.

„Die Nachfrage nach digitalen Lösungen ist in dieser Zeit enorm gestiegen. Auch Unternehmen, die sich bis dahin mit der Thematik nur am Rande beschäftigt hatten, sind auf uns zugekommen“, sagt Markus Holländer, Chef der Übach-Palenberger iteracon GmbH. „Allerdings mussten viele Projekte plötzlich in einem ganz anderen Tempo ablaufen als zuvor. Viele Bedenken und Hindernisse, die sonst formuliert wurden, gab es auf einmal nicht mehr. Die große Herausforderung bestand darin, möglichst schnell funktionsfähige Strukturen zu implementieren und sie zugleich so auszurichten, dass sie auch über die Krise hinaus ausbau- und entwicklungsfähig sind.“

IT-Infrastrukturen sind das Kerngeschäft von iteracon. Das Unternehmen berät und unterstützt mit einer Vielzahl von Dienstleistungen Kunden beim Aufbau und Management komplexer IT-Systeme. Eine Kernkompetenz liegt bei sogenannten „Managed Services“, was bedeutet, IT-Lösungen nicht nur zu entwickeln, sondern auch – quasi als ausgelagerte IT-Abteilung – komplett zu verwalten. Beispiele hierfür sind mobile Telefonnetzwerke oder Sicherheits-Infrastrukturen.

Eine weitere Kompetenz liegt in der Implementierung von Applikationen zur digitalen Kollaboration und Kommunikation wie beispielsweise Teams von Microsoft. Die Nachfrage nach dieser Form von digitaler Arbeitswelt explodierte im Zuge der Krise förmlich. Im Februar 2020 gab es weltweit etwa 22 Millionen Nutzerinnen und Nutzer von Microsoft Teams, im April schon über 75 Millionen.

Das rasante Wachstum stellt auch iteracon vor besondere Herausforderungen. Bei manchen Unternehmen mussten innerhalb kürzester Zeit mehrere hundert, bisweilen sogar mehrere tausend digitale Arbeitsplätze und entsprechende Geräte eingerichtet werden. Dabei ist die technische Seite zwar herausfordernd, aber manchmal sogar der leichtere Teil der Aufgabe. Schließlich müssen fast zeitgleich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Nutzung der Services herangeführt werden und die Infrastruktur auch dauerhaft sicher und zuverlässig funktionieren. Nicht immer ein leichtes Unterfangen.

Dass iteracon diese Herausforderungen schnell und effizient bewältigen kann, liegt auch daran, dass sich das Unternehmen früh mit den Möglichkeiten und Potenzialen des modernen Arbeitens auseinandergesetzt und viel Expertise aufgebaut hat. Die Kundenliste reicht von Mittelständlern bis hin zu großen Konzernen, umfasst kommunale Einrichtungen ebenso wie öffentliche Institutionen. Bei so einer breit gefächerten Kundenstruktur waren in besonderer Weise Flexibilität und Effizienz gefordert. „Glücklicherweise haben wir sehr agile Teams. Unsere regelmäßige Teamleiterrunde fungierte quasi als Krisenstab. Dort haben wir entschieden, welche Prioritäten zu setzen waren und welche Maßnahmen in welcher Geschwindigkeit umgesetzt werden konnten.“

Markus Holländer, Chef der Übach-Palenberger iteracon GmbH

Bei allem Einsatz für die Kunden war es Holländer und seinen Mitarbeitern aber auch wichtig, sich in der Region zu engagieren. Denn soziales Engagement spielt für Holländer und iteracon schon immer eine wichtige Rolle. Da die Schulen im Kreis Heinsberg die ersten Institutionen bundesweit waren, die schließen mussten, kam aus der Belegschaft die Idee, sie bei der Einrichtung virtueller Klassenräume kostenfrei zu unterstützen. Vom Krisenstab des Kreises hat das Unternehmen erfahren, wie viele Schülerinnen und Schüler ungefähr eingeplant werden mussten – etwa 24.000. Auf dieser Basis wurde ein Szenario entwickelt, das die Komplexität überschaubar hielt und eine zeitnahe Implementierung erlaubte. Am ersten Wochenende konnten schon mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler in die Teams-Welt integriert und in „Rekordzeit“ eine solide und funktionsfähige Grundlage geschaffen werden, um alle teilnehmenden Schulen im Laufe der folgenden Tage einzubinden.

Das Projekt war von Anfang an so angelegt, dass es nicht nur in der Krisensituation funktionieren, sondern den Schulen auch darüber hinaus den Aufbau digitaler Lernangebote erlauben sollte. Viele Schulen hatten sich schon vor Corona mit dem Thema beschäftigt und waren dankbar, jetzt eine schnelle und unkomplizierte Chance zur Umsetzung zu haben. Bis zum Ende des Jahres berät iteracon die Schulen im Kreis weiterhin kostenfrei und hat außerdem angekündigt, auch Schulen außerhalb des Kreises zu unterstützen. Einige haben den Ball aber inzwischen selbst aufgenommen und integrieren die digitale Plattform immer stärker in den Unterricht – andere entwickeln sogar gänzlich eigene Lösungen.

Für Holländer gibt es jedenfalls keinen Zweifel daran, dass Corona dem Thema Digitalisierung deutlichen Anschub gegeben hat. Es hat sich nachdrücklich gezeigt, wie bedeutend dieses Thema in Zukunft sein wird und welche Potenziale sich daraus ergeben. iteracon sieht er in diesem Zusammenhang gut aufgestellt. „Das Arbeiten im Home-Office oder an verteilten Orten wird sicher für viel mehr Unternehmen zur neuen Normalität werden. Dass das Wissen um die Notwendigkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, größer geworden ist, kommt uns auf jeden Fall zugute. Für uns ist es wichtig, dass wir für die unterschiedlichen Kunden jeweils individuelle, maßgeschneiderte Lösungen entwickeln können, die an ihre Erfordernisse angepasst sind.“ Ein weiterer Faktor ist auch, dass viele Projekte unter den gegebenen Umständen mit großem Zeitdruck und im Blick auf schnelle Verfügbarkeit umgesetzt werden. Da gibt es für die kommenden Monate viele Ansatzpunkte, um die Grundlagen, die nun gelegt wurden, auszubauen.

Auch den Kreis Heinsberg sieht Markus Holländer beim Thema Digitalisierung in einer guten Position. Es gibt einige Initiativen und Plattformen rund um Digitalisierung und modernes Arbeiten, die bereits viel erreicht haben. Dazu gehört beispielsweise die Werkbank in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse Heinsberg. Die Kreissparkasse spielt in seinen Augen aber auch eine wichtige Rolle als Multiplikator. „Sie hat sich in den vergangenen Jahren sehr engagiert mit diesen Themen auseinandergesetzt. Klar gibt es sicher noch Gestaltungsspielraum nach oben, aber es hilft natürlich ungemein, wenn ein regional bedeutendes und sichtbares Institut wie die Sparkasse vorlebt, wie wichtig dieses Thema ist.“

I3 Wirtschafts- und Strukturförderung
I3 Wirtschafts- und Strukturförderungsprojekte der Sparkasse Anzahl Fördervolumen in € Nutzer*innen
Geförderte Projekte insgesamt 27 103.494 n. e.
Beispielhafte Aktivitäten:
Unterstützung zur Erweiterung der WLAN-Abdeckung im Kreis Heinsberg
Tourismusmarketing
Kampagne Spitze im Westen
I4 Förderung von Demografieprojekten
I4 Förderprojekte der Sparkasse Anzahl Fördervolumen in € Nutzer*innen
Geförderte Projekte insgesamt 5 1.000 n. e.
Beispielhafte Aktivitäten:
Unterstützung spezieller Angebote für Senioren

Pädagogisches JVA-Modellprojekt für Prävention und Rückfallprophylaxe

Ein pädagogisches Modellprojekt der JVA Heinsberg will Maßstäbe setzen: Im „Haus der intensivpädagogischen Betreuung“ (HipB) lernen junge Strafgefangene, wie sie ein Leben in sozialer Verantwortung führen können. Das Konzept soll viele neue Erkenntnisse ermöglichen, die auch außerhalb des Strafvollzuges hilfreich sein könnten.

Kultureinrichtungen im Kreis investieren in neue Ideen der Wissensvermittlung

Das Begas Haus in Heinsberg digitalisiert viele seiner Exponate zur Heimat- und Kulturgeschichte des Kreises. Die Sammlung des Museums reicht von steinzeitlichen Werkzeugen über mittelalterliches Kunsthandwerk bis zu neuzeitlichen Gegenständen wie Vasen aus dem Biedermeier. Schulen hat man dabei ganz besonders im Blick.

Heinsberger Unternehmen entwickelt innovativen Luftfilter – einige Schulen wollen das Produkt einsetzen

Das Heinsberger Unternehmen Trotec GmbH hat einen innovativen Luftfilter entwickelt, der nach Unternehmensangaben Präsenzunterricht auch unter Pandemie-Bedingungen möglich machen könnte. Der Hochleistungsluftfilter ist laut Hersteller in der Lage, bis zu 99 Prozent aller Viren und Keime herauszufiltern, die sich in der Luft befinden.

Exzellenzinitiative des Landes fördert Musikprofil-Schulen

Musische Bildung ist wichtig für Kinder, spielt aber oft eine untergeordnete Rolle in der Bildungspolitik. Das Land Nordrhein-Westfalen will nun mit einem landesweiten Schulversuch ein Ausrufezeichen setzen: An sogenannten Musikprofil-Schulen sollen musikalisch begabte Kinder und Jugendliche ganz besonders gefördert werden.

MINT-Informationsvermittlung ohne Computer

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