Stärker in die Zukunft!

Nachhaltigkeitsstrategie - KSK Heinsberg 2019 - Bericht an die Gesellschaft

Nachhaltigkeitsstrategie

Ganzheitliches Denken und Handeln

Nachhaltiges Denken und Handeln ist ein wesentlicher Bestandteil unseres regionalen Geschäftsmodells. Unseren Erfolg wollen wir nicht nur nach wirtschaftlichen Ergebnissen, sondern auch nach dem gesellschaftlichen Nutzen für die Menschen im Kreis Heinsberg bemessen. Wir bauen unser Engagement in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales konsequent aus.

Bewertung von Chancen und Risiken des nachhaltigen Wirtschaftens

Als Sparkasse gestalten wir Veränderungen so mit, dass möglichst viele Menschen davon profitieren können. Die Sparkassenidee ist in Zeiten großer Umbrüche entstanden. Gesellschaftlichen, technologischen und auch politischen Wandel haben die Sparkassen immer aktiv begleitet und mit dafür gesorgt, dass aus neuen Entwicklungen auch Chancen für die Bevölkerung sowie die mittelständischen Unternehmen entstehen. 

Auch heute erleben wir eine Zeitenwende. Digitalisierung und Klimawandel verändern unser Leben erheblich. Als Sparkasse stellen wir uns diesen Herausforderungen: die digitale Zukunft menschlich zu gestalten, die Transformation zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ohne soziale Verwerfungen zu meistern und das breit angelegte Wohlstandsversprechen der sozialen Marktwirtschaft als Orientierungspunkt des deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells zu erhalten. 

Als Sparkasse sind wir in der analogen wie auch digitalen Welt der Lebens- und Geschäftsbegleiter unserer Kundinnen und Kunden. Mit dem Ausbau der digitalen medialen Kanäle zu einer eigenen multibankenfähigen Plattform haben wir die digitale Basis für alle Finanzgeschäfte geschaffen. Als Marktführer haben wir eine gute Ausgangsposition und können unsere Wettbewerbsvorteile in den Bereichen Datensicherheit, Risikoeinschätzung und Umgang mit Regulierungsanforderungen nutzen. 

Beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels und der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise stehen wir noch am Anfang der Veränderungen. Als Kreditinstitut sind wir gefordert, diese Aspekte in die Management- und Steuerungssysteme und in Produkte und Prozesse des Bankgeschäfts zu integrieren. Alles in allem stellen wir fest: Die Klimafrage ist seit 2019 in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.  

Die EU-Kommission hat bereits im März 2018 den „Aktionsplan: Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ (EU-Aktionsplan) vorgelegt, der an die Vorschläge der EU-Expertengruppe für nachhaltige Finanzwirtschaft („High-Level Expert Group on Sustainable Finance“) anknüpft. Ziel des EU-Aktionsplans ist es, mehr Kapital in nachhaltige Investitionen zu lenken, finanzielle Risiken, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, zu minimieren. Zudem sollen Transparenz und Langfristorientierung des Finanzsektors erhöht werden. Der EU-Aktionsplan soll einen wichtigen Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft schaffen und wird somit auch das Geschäft einer Sparkasse beeinflussen.

Transformationsprozess eröffnet neue Geschäftschancen
Die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung verändern nicht nur die Wirtschaft, sie eröffnen ihr auch bedeutende Marktchancen durch neue Technologien, innovative Ideen und neue Arbeitsweisen. Mit Produkten und Dienstleistungen, die einen positiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, können sich Unternehmen aller Branchen und Größenklassen neue Geschäftschancen erschließen. In dem mit dieser Entwicklung einhergehenden Bedarf an Finanzdienstleistungen liegen für uns als Sparkasse wichtige Entwicklungspotenziale, die wir auf der Grundlage unseres öffentlichen Auftrags nutzen wollen.

Als Sparkasse arbeiten wir gemeinsam mit unseren Trägern und den Akteur*innen in der Region an diesen wichtigen Fragen des Zusammenhangs von lokaler Wirtschaft und Nachhaltigkeit.

Wesentliche Handlungsfelder für Nachhaltigkeit in der Region
Handlungsfelder Wesentliche Maßnahmen und Aktivitäten in der Region Unterstützungsaktivitäten/Maßnahmen der Sparkasse
Klimaschutz/Klimaanpassungen Klimaschutzprogramm für den Kreis Heinsberg Partnerin bei Klimaschutzsiedlungen, energieffizientes Bauen
Ausbau erneuerbarer Energien Erschließung der Potenziale aus Windenergie in der Region Seit 2009 aktive Partnerin beim Ausbau erneuerbarer Energien
Wirtschaft/Infrastruktur Regionalwirtschaftliche Entwicklungsstrategie Förderung der WFG, Bereitstellung von Infrastruktur mit Werkbank, Innovationsförderung
Demografische Entwicklung Nachhaltiges, generationenübegreifendes Wohnen im Kreis Heinsberg Partnerin bei Projekt WohnenPlus in Heinsberg und Erkelenz
Bildung/Integration Regionales Bildungsnetzwerk in der Bildungsregion Kreis Heinsberh Fördermaßnahmen unter Einbindung des Pädagogischen Beitrats der Sparkasse
Bildung/Integration Integrationsportal des Kreises Heinsberg Ausbildung und Praktika von Geflüchteten
Digitalisierung Digitalisierungsstrategie des Kreises Heinsberg, Digitalisierung der Schulen Unterstützung digitaler Infrastrukturangebote
Lebensqualität für alle Menschen Familienfreundlicher Kreis Heinsberg Förderung regionaler Kultur- und Sportangebote, Förderung von nachhaltigem Tourismus

Strategische Verankerung von Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsverständnis

Bereits im Jahr 2012 hat der Vorstand der Kreissparkasse Heinsberg eine Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeit unterzeichnet und in der Geschäftsstrategie verankert. Sie umfasst das Bekenntnis, wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der natürlichen Umwelt zu verbinden. Zukünftige Generationen sollen überall dieselben Chancen auf ein gutes Leben haben. Nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns als Sparkasse konkret, die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks und die Erhöhung der für alle frei zugänglichen Lebensqualität.

Die Kreissparkasse Heinsberg bekennt sich zum Regionalprinzip und macht sich stark für mehr Nachhaltigkeit im Kreis Heinsberg. Aus unserer besonderen, dem Gemeinwohl verpflichteten unternehmerischen Haltung heraus leisten wir mit unserer Geschäftspolitik, unseren Produkten und gesellschaftlichen Initiativen einen substanziellen Beitrag zu nachhaltigem Wohlstandswachstum, zu besserer Lebensqualität und Zukunftsentwicklung in der Region.

Personelle Verankerung von Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsmanagement wird in der Kreissparkasse Heinsberg als Querschnittsaufgabe verstanden, die alle Vorstandsmitglieder, Führungskräfte und Beschäftigten betrifft.

Gesamtvorstand und Vorstandsvorsitzender
Der Gesamtvorstand definiert die Nachhaltigkeitspolitik der Kreissparkasse Heinsberg. Er entscheidet über die Ziele und Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogramms, das grundsätzlich jährlich, im Rahmen der Jahresplanung, überarbeitet und in einer entsprechenden Managementteamsitzung diskutiert wird. Zudem vertritt der Gesamtvorstand die Nachhaltigkeitspolitik und das Nachhaltigkeitsprogramm sowie die erzielten Ergebnisse gegenüber den Anspruchsgruppen und dem Verwaltungsrat. Er ist dafür verantwortlich, dass die im Nachhaltigkeitshandbuch fixierten Regelungen bekannt sind, beachtet und regelmäßig überarbeitet werden. Innerhalb des Vorstands ist der Vorstandsvorsitzende für das Thema Nachhaltigkeit zuständig und initiiert gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsbeauftragten Umsetzungsmaßnahmen in diesem Bereich. 

Nachhaltigkeits- und Umweltbeauftragte
Die operative Steuerung liegt bei der Nachhaltigkeitsbeauftragten, die an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und zudem den Gesamtvorstand bei der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitspolitik sowie bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsprogramms berät. Dabei steuert und koordiniert die Nachhaltigkeitsbeauftragte die operativen Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit nach den Vorgaben des Nachhaltigkeitsprogramms der Kreissparkasse Heinsberg, sofern die Maßnahmen nicht bereits durch eine Fachabteilung koordiniert bzw. umgesetzt werden. Zudem überprüft die Nachhaltigkeitsbeauftragte, ob die implementierten Regelungen zur Nachhaltigkeit ausreichen, um den Anforderungen der Nachhaltigkeitspolitik gerecht zu werden und eine Konformität mit den definierten Zielen zu gewährleisten. Sie fungiert als zentrale Impulsgeberin und Ansprechpartnerin für alle nachhaltigkeitsrelevanten Fragen in der Kreissparkasse Heinsberg.

Organisationseinheiten, Führungskräfte und Beschäftigte
Für eine konsequente Umsetzung der Nachhaltigkeitspolitik und die Schaffung eines entsprechenden Bewusstseins in allen Organisationseinheiten hat die Kreissparkasse Heinsberg das Thema „Nachhaltigkeit“ als Führungs- bzw. Leitungsaufgabe definiert. Die Führungskräfte tragen die Verantwortung für die Umsetzung der Nachhaltigkeitspolitik und des Nachhaltigkeitsprogramms und fördern das nachhaltige Bewusstsein bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dabei identifizieren die Führungskräfte aktiv Verbesserungspotenziale und bringen diese Ideen im Rahmen der Jahresplanung für das Nachhaltigkeitsprogramm ein. Ebenso unterstützen die Führungskräfte die regelmäßige Erfassung der Nachhaltigkeits- und Umweltkennzahlen. 

Alle Beschäftigten der Kreissparkasse Heinsberg tragen die Verantwortung, die Nachhaltigkeitspolitik zu beachten und sind aktiv aufgefordert, Verbesserungspotenziale im Bereich Nachhaltigkeit zu identifizieren und diesen ihren Vorgesetzten, der Nachhaltigkeitsbeauftragten oder über das Ideenmanagement mitzuteilen.

Nachhaltigkeitsstrategie

Unseren Erfolg wollen wir nicht nur nach wirtschaftlichen Ergebnissen, sondern auch nach dem gesellschaftlichen Nutzen für die Menschen im Kreis Heinsberg bemessen. Wir verstetigen unser Engagement in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales.

In Ergänzung zur oben dargestellten Selbstverpflichtung ist Nachhaltigkeit über vier wesentliche Instrumente in der Kreissparkasse Heinsberg implementiert:

  1. Die Nachhaltigkeitspolitik bildet die strategische Grundlage für Nachhaltigkeit in unserer Geschäftspolitik, in unserem Produktangebot sowie in unserem gesellschaftlichen Engagement. Die Zielentwicklung und Steuerung der Nachhaltigkeitsleistung erfolgt anhand der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) anerkannten Sparkassen-Indikatoren in den Dimensionen „Haltung“, „Produkte“ und „Initiativen“.
  2. Die Leitsätze zu Nachhaltigkeit schaffen den inhaltlichen Handlungsrahmen für die Verknüpfung unserer Nachhaltigkeitspolitik mit der Region sowie für die Kommunikation mit unseren Anspruchsgruppen. Sie werden nachfolgend unter dem Punkt „Leitsätze“ ausgeführt.
  3. Das Nachhaltigkeitsprogramm beinhaltet unsere lang- und kurzfristigen Nachhaltigkeitsziele, die dazugehörigen Maßnahmen sowie Verantwortlichkeiten zur Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsleistung. Nähere Angaben dazu finden sich nachfolgend unter dem Punkt „Handlungsprogramm“.
  4. Im „Bericht an die Gesellschaft“ legen wir unsere Nachhaltigkeitsleistung sowie die Erfüllung unseres öffentlichen Auftrags anhand der Sparkassen-Indikatoren offen. Dazu haben wir 2013 eine grundlegende Bestandsaufnahme erstellt, die wir seitdem jährlich aktualisieren. Auf der Grundlage des „Berichts an die Gesellschaft“ erstellen wir ebenfalls seit 2013 auch die Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Bei der Entwicklung der verschiedenen Instrumente zur Umsetzung von Nachhaltigkeit wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreissparkasse Heinsberg im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses aktiv einbezogen. Ziel war es, eine breite Beschäftigung mit dem Thema und Akzeptanz für die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Sparkasse zu schaffen. Über die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit in der Sparkasse sowie über unseren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung im Kreis Heinsberg informieren wir alle Beschäftigten jährlich.

Strategische Zielsetzungen mit Nachhaltigkeitsbezug

Aus der Sparkassenidee heraus fühlen wir uns dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unser Geschäftsmodell zielt auf eine Bereitstellung von Angeboten, die den Menschen Möglichkeiten zur persönlichen finanziellen Absicherung eröffnen, Teilhabe an sozialer und gesellschaftlicher Entwicklung ermöglichen und zum Erhalt tragfähiger wirtschaftlicher Strukturen in unserem Geschäftsgebiet beitragen. Wesentliche Aspekte der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit sind daher integraler Bestandteil unserer Geschäftsstrategie. Eine gesunde, funktionsfähige Umwelt ist darüber hinaus das Fundament unseres Wirtschaftssystems. Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine weltweite Aufgabe, zu der wir als Sparkasse unseren Beitrag leisten. In unserer Geschäfts- und Risikostrategie sind aktuell vor allem Aspekte der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit verankert sind. Die ökologische Dimension werden wir – auch unter Berücksichtigung von regulatorischen und regionalen Anforderungen – weiterentwickeln. Vor diesem Hintergrund verzichten wir auf die Formulierung einer separaten Nachhaltigkeitsstrategie.

Handlungsfeld Ziel
H4 Strategische Verankerung von Nachhaltigkeit
H4 Nachhaltigkeitsverständnis Status
Bekenntnis des/der Vorstandsvorsitzenden veröffentlicht
Bekenntnis des Gesamtvorstands veröffentlicht
Bekenntnis des Verwaltungsrats veröffentlicht
H4 Personelle Verankerung von Nachhaltigkeit Funktion
Gesamtverantwortung auf Vorstandsebene Gesamtvorstand, operative Verantwortung beim Vorstandsvorsitzenden
Operative Verantwortung Operative Steuerung durch die Nachhaltigkeitsbeauftagte
H4 Strategische Implementierung von Nachhaltigkeit Status
Verankerung von Nachhaltigkeit in der Geschäftsstrategie implementiert
Gesonderte Nachhaltigkeitsstrategie nicht vorhanden

Nachhaltigkeitsziele und Maßnahmen

Im Rahmen der nachhaltigen Unternehmensführung wird die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsverständnisses regelmäßig verfolgt. In allen wesentlichen Strategien der Sparkasse, werden Nachhaltigkeitsaspekte eingearbeitet. Bei jedem Beschluss des Vorstands wird darüber hinaus aktiv geprüft, ob die Entscheidung mit unserem Nachhaltigkeitsanspruch vereinbar ist.

Als quantitatives Ziel haben wir die Förderung von Frauen in Führungspositionen formuliert. Ziel ist es, den Anteil der weiblichen Führungskräfte bis 2024 auf 30% zu erhöhen. Die Zahlen werden jährlich erhoben und in unserem "Bericht an die Gesellschaft" veröffentlicht.

Die Umweltpolitik der Kreissparkasse Heinsberg ist in der "Umweltleitlinie" fixiert. Sie formuliert qualitative Ziele und Vorgaben, die für alle Standorte sowie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbindlich gelten. Übergeordnetes qualitatives Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck langfristig zu verbessern. Über die quantiative Verbesserung unserer Umweltleistung informieren wir jährlich im Bericht an die Gesellschaft.

Der EU-Aktionsplan umfasst zehn Maßnahmen zur Schaffung eines nachhaltigen Finanzystems und schafft einen wichtigen Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft (Aktivgeschäft, Passivgeschäft, Eigenanlage) sowie auch im Bankbetrieb (z. B. Umweltbelange) von Finanzinstituten. Alle regulatorischen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit werden von der Kreissparkasse Heinsberg beachtet. In diesem Zusammenhang haben wir 2019 weitere Umsetzungschritte im Bereich des Kreditgeschäfts, der Geldanlage und des Zahlungsverkehrs definiert. Durch die damit einhergehende nachhaltige Ausgestaltung der Finanzwirtschaft soll auch ein Beitrag zur Erreichung der internationalen Entwicklungsziele (SDGs) geleistet werden.

H5 Nachhaltigkeitsziele und Maßnahmen
H5 Operative Implementierung von Nachhaltigkeit Status
Definition von strategischen Nachhaltigkeitszielen implementiert
Definition von operativen Nachhaltigkeitszielen implementiert
Prozess zur Maßnahmenentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit implementiert
Jährliches Monitoring der Zielerreichung implementiert

Handlungsprogramm zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele

Auf der Grundlage unserer Geschäftsstrategie und unseres Nachhaltigkeitsverständnisses haben wir unsere Nachhaltigkeitsleistung kontinuierlich weiterentwickelt und  entsprechende Umsetzungsmaßnahmen definiert. Unsere Nachhaltigkeitsziele werden grundsätzlich gleichrangig bearbeitet. Nähere Angaben zur Zielerreichung finden sich in der Berichterstattung zu den Belangen.

Handlungsfeld Ziel Umsetzungsmaßnahme Status
Nachhaltigkeit im Kerngeschäft Umsetzung regulatorischen Anforderungen Nachhaltigkeitsscreening Kreditgeschäft Umsetzung geplant im Jahr 2020
Nachhaltigkeit im Kerngeschäft Angebot von Produkten mit ökologischem und sozialen Nutzen Umweltfreundlichkeit im Giro-/Zahlungsverkehr, Erfassung nachhaltiger Anlagepräferenzen Umsetzung geplant im Jahr 2020
Arbeitnehmerbelange Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen auf 30 Prozent Mentoringprogramm Maßnahmenprogramm seit 2014 in Umsetzung
Arbeitnehmerbelange Gesundheitsförderung Betriebliches Gesundheitsmanagement implementiert seit 2012
Umweltbelange Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks Umweltpolitik, Klimabilanzierung implementiert seit 2013
Sozialbelange Beteiligung von Anspruchsgruppen Wesentlichkeitsprüfung, Dialogplattform Werkstatt Weitsicht Verfahren implementiert seit 2016

Implementierung in Prozesse

Die Nachhaltigkeitspolitik ist umfassend in der Organisation und im Geschäftsbetrieb der Kreissparkasse Heinsberg implementiert und in unserem Nachhaltigkeitshandbuch dokumentiert. Um nachhaltiges Handeln dauerhaft zu leben, ist die Nachhaltigkeitspolitik in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert. Hierdurch werden verbindliche Verantwortungs-, Prozess-, Controlling- und Berichtsstrukturen geschaffen. Um eine kontinuierliche Verbesserung herbeizuführen, wurde das folgende Regelverfahren implementiert:

  • Planung und Festlegung von Zielsetzungen, Maßnahmen, Umsetzungsfristen und Verantwortlichen unter Beachtung der Nachhaltigkeitspolitik
  • Umsetzung der beschlossenen Prozesse und Maßnahmen
  • Kontrolle, Erfassung und Überwachung von Kennzahlen auf Basis der Sparkassen-Indikatoren und Überwachung der Prozesse und Maßnahmen
  • Optimierung und Identifikation von Verbesserungspotenzialen

Die relevanten Planungen, Maßnahmen und Ergebnisse im Bereich Nachhaltigkeit werden dabei durch eine regelmäßige und transparente Berichterstattung unterstützt. Zusätzlich wird bei jedem Vorstandsbeschluss zu geschäftspolitischen Grundsatzfragen die Vereinbarkeit der geplanten Maßnahmen mit der Nachhaltigkeitspolitik der Kreissparkasse Heinsberg geprüft.

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft

Die Kreissparkasse Heinsberg trägt maßgeblich zum Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien, zur Lösung demografischer Herausforderungen und zur Bewältigung sozialer Aufgaben im Kreis Heinsberg bei. Unser Produktangebot richten wir an regionalen Bedürfnissen aus. In der nachfolgenden Übersicht sind die Nachhaltigkeitsaspekte in unserer Wertschöpfung zusammenfassend dargestellt.

Geldanlage

Wir bieten unseren Kunden Zugang zu nachhaltigen Investementfonds mit einem besonderen ökologischen und sozialen Nutzen. Mit den nachhaltigen Fonds der DekaBank bietet die Kreissparkasse Heinsberg Produkte für Kunden, die ihr Geld in sozial und ökologisch besonders verantwortlich handelnde Unternehmen und Institutionen investieren möchten. So haben wir drei nachhaltige Fonds der DekaBank in die Anlageempfehlungskörbe für Privatkunden aufgenommen: Deka-Nachhaltigkeit Balance CF, Deka-Nachhaltigkeit Renten CF und Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien.

Voraussichtlich im 4. Quartal 2020 werden wir die Beratungsanwendungen um die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen nach Beraterschulungen erweitern. Zur Unterstützung werden uns die Researchpartner produktspezifische Hinweise zur Nachhaltigkeit (sogenannte Nachhaltigkeits-PGA) bereitstellen, die in die Geeignetheitserklärungen übernommen werden können. Damit können Kunden ab Ende 2020 nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden, obwohl die Vorgaben voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2021 gesetzlich verpflichtend sein werden.

Geldanlage
Deka-Nachhaltigkeit Renten
Deka-Nachhaltigkeit Balance
Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien

Aktivgeschäft

Im Aktivgeschäft bestehen wegen des gesetzlichen Versorgungsauftrags keine Ausschlüsse seitens der Sparkasse. Allerdings konzentrieren wir uns als regional tätiges Kreditinstitut auf das in unserer Satzung festgelegte Geschäftsgebiet. Für eine positive Kreditentscheidung ist eine auf Dauer gesicherte Kapitaldienstfähigkeit des Kreditnehmers – bezogen auf das gesamte Engagement einschließlich aller Verbindlichkeiten gegenüber Dritten – unabdingbar.

Wir streben ein qualitatives Wachstum des Kreditvolumens an. Im Privatkundengeschäft stehen selbstgenutzte Immobilien im Mittelpunkt unserer kreditgeschäftlichen Aktivitäten.

Wir vermeiden übermäßige Risikokonzentrationen. Dazu haben wir für bestimmte Bereiche Limite formuliert, die zentral überwacht werden.

Im Jahr 2020 werden wir unser Kundenkreditgeschäft hinsichtlich möglicher Klima- und ESG-Risiken analysieren. Diese Betrachtung erfolgt auf Branchenebene. Ziel ist es, die Mindestanforderungen der BaFin für eine Erstanalyse/Risikoinventur zu erfüllen und eine entsprechende Dokumentation sicherzustellen.

Eine Übersicht über Aufgliederung unsers Kundenkreditgeschäfts nach Branchen gibt die nachfolgende Grafik.

Eigenanlage/Depot A

Als Sparkasse tätigen wir kein offensives Kaptalmarktgeschäft, dieses erfolgt lediglich zur Zins- und Liquiditätssteuerung. Dabei werden Eigengeschäfte nur mit sorgfältig ausgewählten Partnern innerhalb definierter Limite abgeschlossen. Ausschließlich folgende Emittenten/Kontrahenten kommen dazu in Frage: Bund, Bundesländer und deren jeweilige Förderbanken, inländische Kommunen und Institute der Sparkassen-Finanzgruppe. Auf dieser Basis gehen wir davon aus, dass wir weder direkt oder indirekt in Kriegs- und Krisenländer investieren (z. B. in durch UN-Resolution sanktionierte Länder).

Voraussetzung für die Neuaufnahme eines Emittenten/Kontrahenten ist neben einem Mindestrating eine Beurteilung des Handelsbereichs sowie das Votum der Überwachungsstelle. Bei der Bewertung des Handelsbereichs werden die veröffentlichten Unterlagen des jeweiligen Unternehmens und publizierten Artikel gesichtet und dem Vorstand zur abschließenden Entscheidung vorgelegt.

Geschäfte, mit denen ein kurzfristiger Verkauf bzw. eine hohe Umschlagshäufigkeit beabsichtigt ist, führen wir nicht durch. Unser Handelsbuch ist deshalb geschlossen.

Handlungsprogramm zur Umsetzung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft

Für unsere Kundinnen und Kunden und insbesondere auch in der jungen Zielgruppe ist der Schutz des Klimas ein zentrales Anliegen. Ein Beleg dafür sind unter anderem die im vergangenen Jahr rasant gestiegenen Teilnehmerzahlen bei den Fridays for Future-Demonstrationen.

Den Forderungen der Menschen möchten wir als Sparkasse nicht nur im Bereich der Kreditvergabe und der Geldanlage, sondern auch im Bereich der alltäglichen Bankgeschäfte Rechnung tragen. Wir werden daher überprüfen, inwieweit wir unsere Produktpalette um nachhaltige Produkte erweitern können. Dazu haben wir ein umfassendes Projekt auf den Weg gebracht.

In der nachfolgenden Übersicht sind alle wesentlichen Handlungsfelder zur Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zusammengefasst.

Handlungsfeld Ziel Maßnahme Status
Kundenkreditgeschäft Prüfung möglicher ESG- und Klimarisiken Analyse des Kundenkreditgeschäfts Umsetzung 1. Quartal 2020
Zahlungsverkehr/Girogeschäft Einführung eines neuen nachhaltigen Produktes Start eines Entwicklungsprojektes in Prüfung
Geldanlage Erfassung nachhaltiger Anlagepräferenzen der Kund*innen Erweiterung der Beratungsanwendungen Umsetzung im 4. Quartal 2020

Nachhaltigkeit in Einkauf und Beschaffung

Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet, dass Lieferanten und Dienstleister ökonomische, ökologische, ethische und soziale Mindestanforderungen erfüllen. Die „Richtlinie zur Auftragsvergabe an Lieferanten und Dienstleister“ beschreibt diese Grundsätze zur unternehmerischen Verantwortung. Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet u. a., dass der Lieferant bzw. Dienstleister die Grundrechte und die Menschenrechte einhält und seinerseits bei seinen Vertragspartnern darauf achtet, dass diese die Grund- und Menschenrechte einhalten.

Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet, dass der Lieferant bzw. Dienstleister die jeweils geltenden gesetzlichen nationalen Normen und internationalen Standards wahrt und achtet. Seit der Verabschiedung der „Richtlinie zur Auftragsvergabe an Lieferanten und Dienstleister“ im Jahr 2014 wird diese angewendet. Ein Verfahren zur Prüfung dieser Verpflichtungen besteht nicht und ist derzeit nicht angedacht.

H9 Nachhaltigkeit in Einkauf und Beschaffung
H9 Auftragsvergaben an regionale Unternehmen Volumen in € Vorjahr
Auftragsvergaben an regionale Unternehmen 7.262.000 7.199.000,00

Pädagogisches JVA-Modellprojekt für Prävention und Rückfallprophylaxe

Ein pädagogisches Modellprojekt der JVA Heinsberg will Maßstäbe setzen: Im „Haus der intensivpädagogischen Betreuung“ (HipB) lernen junge Strafgefangene, wie sie ein Leben in sozialer Verantwortung führen können. Das Konzept soll viele neue Erkenntnisse ermöglichen, die auch außerhalb des Strafvollzuges hilfreich sein könnten.

Kultureinrichtungen im Kreis investieren in neue Ideen der Wissensvermittlung

Das Begas Haus in Heinsberg digitalisiert viele seiner Exponate zur Heimat- und Kulturgeschichte des Kreises. Die Sammlung des Museums reicht von steinzeitlichen Werkzeugen über mittelalterliches Kunsthandwerk bis zu neuzeitlichen Gegenständen wie Vasen aus dem Biedermeier. Schulen hat man dabei ganz besonders im Blick.

Heinsberger Unternehmen entwickelt innovativen Luftfilter – einige Schulen wollen das Produkt einsetzen

Das Heinsberger Unternehmen Trotec GmbH hat einen innovativen Luftfilter entwickelt, der nach Unternehmensangaben Präsenzunterricht auch unter Pandemie-Bedingungen möglich machen könnte. Der Hochleistungsluftfilter ist laut Hersteller in der Lage, bis zu 99 Prozent aller Viren und Keime herauszufiltern, die sich in der Luft befinden.

Exzellenzinitiative des Landes fördert Musikprofil-Schulen

Musische Bildung ist wichtig für Kinder, spielt aber oft eine untergeordnete Rolle in der Bildungspolitik. Das Land Nordrhein-Westfalen will nun mit einem landesweiten Schulversuch ein Ausrufezeichen setzen: An sogenannten Musikprofil-Schulen sollen musikalisch begabte Kinder und Jugendliche ganz besonders gefördert werden.

MINT-Informationsvermittlung ohne Computer

Digitalisierung ist nicht alles: Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ setzt sich für erlebnisbasierte Methoden der naturwissenschaftlichen Vermittlung ein. Mit spannenden Experimenten, interessanten Basteleien und unterhaltsamen Spielen werden Kinder und Jugendliche an unterschiedliche naturwissenschaftliche Themen herangeführt.