Zurück in die Zukunft
Pädagogisches JVA-Modellprojekt für Prävention und Rückfallprophylaxe
Ein pädagogisches Modellprojekt der JVA Heinsberg will Maßstäbe setzen: Im „Haus der intensivpädagogischen Betreuung“ (HipB) lernen junge Strafgefangene, wie sie ein Leben in sozialer Verantwortung führen können. Das Konzept soll viele neue Erkenntnisse ermöglichen, die auch außerhalb des Strafvollzuges hilfreich sein könnten: Wie lernen Jugendliche solidarisches Miteinander? Wie lassen sich soziale Kompetenzen und strukturierte Lebensgestaltung vermitteln, auch unter erschwerten Bedingungen?
Im Rahmen des Projekts werden acht junge Männer im Alter von 16-21 Jahren in einer besonderen Wohngruppe zusammenleben. Angesprochen werden vor allem Jugendliche mit erheblichen Verhaltensstörungen, die eine besonders intensive Unterstützung brauchen.
Die Zeit in der Wohngruppe soll sie fit machen für eine schulische und berufliche Ausbildung. Das gemeinsame Wohnen und das alltägliche Miteinander bieten dabei einen Rahmen, der strukturierte Tagesabläufe und soziale Kompetenzen ausbildet – wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückkehr in die Gesellschaft außerhalb der Mauern der Haftanstalt. Die Initiatoren des Projekts wollen mit den Erkenntnissen Rückfälligkeiten besser ausschließen und nachhaltigere Präventionsmaßnahmen entwickeln können.
Was denken Sie über das Modellprojekt? Kann das Projekt vielleicht sogar ein Vorbild für ähnliche Initiativen außerhalb des Strafvollzugs sein? Ist soziale Verantwortung ein Thema, das auch in den Schulen eine größere Rolle spielen sollte als bisher?