Stärker in die Zukunft!

Stiftungen gründen - KSK Heinsberg 2019 - Bericht an die Gesellschaft

Förderung von Gründungen

Stiften, Gutes tun und nachhaltig wirken

Der Stiftungsboom in Deutschland kennt kein Ende: Stiftungen eröffnen die Möglichkeit, wichtige Anliegen in der Gesellschaft dauerhaft und zukunftssicher zu unterstützen. Die Kreissparkasse Heinsberg bietet fundierte und individuelle Beratungen zu diesem Thema und hat schon einige Stiftungsgründungen erfolgreich begleitet.

In Deutschland gab es 2019 über 23.000 rechtsfähige Stiftungen, die ein Kapital von rund 107 Milliarden Euro verwalteten. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen registrierte allein im vergangenen Jahr 576 Neugründungen. Das sind 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Neben den rechtsfähigen Stiftungen kennt das deutsche Recht zudem die sogenannte Treuhandstiftung. Deren Anzahl wird auf mindestens 60.000 geschätzt. Der weitaus größte Teil der Stiftungen engagiert sich für gesellschaftlich relevante Anliegen.

Nordrhein-Westfalen ist mit rund 4.500 Stiftungen laut Bundesverband das Bundesland mit den meisten Stiftungen. Auch im Kreis Heinsberg wächst das Interesse an Stiftungs­gründungen, bestätigt Richard Eßer, Vermögensmanager und Stiftungsberater bei der Kreissparkasse Heinsberg. Gemeinsam mit Bernd Ingenhütt und in Kooperation mit der Deutschen Stiftungsagentur Neuss berät und begleitet er Kundinnen und Kunden der Sparkasse, die ihr Vermögen für den Aufbau einer Stiftung einsetzen möchten. Diese besondere Beratung ist in der Finanzbranche noch ein relativ junges Angebot. In der Vergangenheit wurde das Stiftungswesen lediglich als ein spezieller Aspekt der Vermögens- und Nachlassverwaltung insgesamt betrachtet. Aber seit einigen Jahren setzt sich die Erkenntnis durch, dass Stiftungen eine ganz besondere Form der Nachlassregelung sind, die auch einen speziellen Fokus verdienen.

Im Rückblick erkennen viele Menschen, ihre gesteckten Ziele im Laufe des Lebens erreicht und Herausforderungen erfolgreich gemeistert zu haben. In der Erinnerung stellt sich nicht selten ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit ein und das Bedürfnis, diesem Gefühl tatkräftig Ausdruck zu verleihen. Dabei möchten sie häufig gemeinnützige Zwecke zielorientiert in der Region fördern. Eine Stiftung bietet dazu eine gute Möglichkeit. Nebenbei setzen die Kundinnen und Kunden damit ihr Lebenswerk dauerhaft fort.

Es gibt Stiftungen, die sich sozialen Themen widmen, andere dem Natur- und Tierschutz, der Förderung von Breiten- oder Leistungssport, dem Denkmalschutz oder der Pflege regionaler Tradition und Kultur. Bei all dieser Individualität gibt es gleichwohl eine Reihe allgemeiner Gründe für die wachsende Beliebtheit von Stiftungen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass über die Jahre die privaten Vermögenswerte in Deutschland kontinuierlich gewachsen sind, entschließen sich immer mehr Menschen in Deutschland dazu, ihr Vermögen zu Lebzeiten testamentarisch zur Gründung einer Stiftung einzusetzen.

Die lebzeitige „Anstiftung“ wird von vielen Kunden bevorzugt, denn sie bietet vor allem den Vorteil des eigenen Stiftungswirkens, zudem kommen noch weitreichende steuerliche Vorteile. Dabei überlassen Stifter zunächst nur einen kleinen Teilbetrag ihres Gesamtvermögens ihrer Stiftung. Empfohlen wird, maximal zehn Prozent des Gesamtvermögens zu Lebzeiten in die eigene Stiftung einzubringen.

In einer Stiftung fließen individuelle Anliegen und gesellschaftliches Engagement auf ganz besondere Weise zusammen: Sie werden meist aus sehr persönlichen Motiven heraus gegründet, sollen aber zugleich möglichst gesellschaftliche Wirksamkeit entfalten. Stiftungen sind somit ein sehr nützliches Instrument, um zivilgesellschaftliches Engagement effizient und wirkungsvoll werden zu lassen, denn sie können Projekte und Initiativen dauerhafter und nachhaltiger fördern als das mit bloßen Spenden möglich wäre. Zudem können sie oft viel flexibler und zielgerichteter agieren als etwa öffentliche Institutionen. Die Förderung von Stiftungsgründungen entspricht somit nicht nur dem Geschäftsmodell der Sparkassen, sondern deckt sich auch mit einem wichtigen Teil ihres öffentlichen Auftrags. Daher sind Sparkassen vor allen anderen Kreditinstituten prädestiniert, Stiftungen und ihre Gründungen zu fördern. Nicht ohne Grund gilt die Sparkassen-Finanzgruppe mit all ihren Sparkassenstiftungen als größter Stifter in Deutschland.

Richard Eßer ist daher vor allem daran gelegen, das Stiftungswesen und seine Potenziale bekannter und transparenter zu machen. Denn auch wenn das Interesse zunimmt, so scheuen doch viele Menschen noch vor der vermeintlichen Komplexität des Themas zurück oder rechnen sich erst gar nicht zur potenziellen Zielgruppe. Stiftungen sind für einen viel größeren Personenkreis interessant als gemeinhin angenommen: „Stiftungen müssen nicht millionen- oder milliardenschwer sein. Sie können bereits mit 50.000 oder 100.000 Euro gegründet werden, denn vom Gedanken her geht es darum, mit der Stiftung jedes Jahr Erträge zu erzielen und mit diesem Geld den Stiftungszweck zu erfüllen.“

Für viele Menschen erscheinen auch die besonderen gesetzlichen Vorgaben als schier unüberwindliches Hindernis. Aber auch hier kann Eßer die Bedenken schnell entkräften: „Der Weg zur eigenen Stiftung ist gar nicht so weit, wie man denkt.“ Dank ihrer großen Erfahrung und ihres fachlichen Know-hows können Eßer und Ingenhütt gezielt beraten und die notwendigen Schritte, die zum Aufbau einer Stiftung gegangen werden müssen, maßgeschneidert und effizient strukturieren. Zusammen mit der Deutschen Stiftungsagentur Neuss, die sich auf Beratungs- und Dienstleistungen rund um das Thema spezialisiert, wird dann die eigentliche Stiftung ins Leben gerufen.

Zu den von Eßer und Ingenhütt betreuten Stiftungsgründungen gehört beispielsweise auch die Interessengemeinschaft „Hilfe für krebskranke Kinder Ophoven“ (IGO). Als private Initiative existiert die IG, die an Krebs erkrankten Kindern und ihren Angehörigen unbürokratische Unterstützung bietet, schon seit über 30 Jahren. Im vergangenen Jahr unternahmen die Mitglieder jedoch einen wichtigen Schritt, um ihrem Engagement eine dauerhafte und zukunftssichere Basis zu ermöglichen: Sie gründeten eine Stiftung. Möglich wurde das, weil eine Wassenberger Unternehmerin der IG eine großzügige Erbschaft hinterließ und eine siebenstellige Summe vermachte. Die Gründung war auch aus einem weiteren Grund eine sinnvolle Entscheidung, wie Wilhelm Josef Caron, Gründer der Interessensgemeinschaft, erläutert: „Mit den Jahren sind wir nur noch ein kleiner Kreis der Aktiven innerhalb der IG. Eine Stiftung sichert über Jahre hinaus, dass die Hilfe weitergehen kann. An unseren Einsatzbereichen ändert die Stiftungsgründung allerdings nichts. Wir führen unsere Arbeit unverändert fort und bleiben Ansprechpartner für Familien mit krebskranken Kindern in der Region, die Unterstützung brauchen.“ Caron hat übrigens nichts dagegen, wenn die Stiftung weiterwächst. Im Gegenteil: „Wir hoffen, dass die Erbschaft nur das Startkapital war. Weitere Zustiftungen sind gerne erwünscht.“

Die Gründung einer Stiftung sorgt dafür, dass persönliches Engagement zu einem dauerhaften Vermächtnis werden kann, von dem viele Menschen etwas haben. Stifterin oder Stifter wissen, dass ihr Anliegen in zukunftssicheren und verlässlichen Händen liegt. Die Stiftung kann mit ihrer Arbeit dort wirksam werden, wo wirklicher Bedarf besteht. Richard Eßer: „Mit diesem Angebot platzieren wir uns als professioneller Finanzdienstleister. Die Kunden vertrauen uns ihr Kapital in der Regel für die Ewigkeit an. Es ist toll zu sehen, mit welchem persönlichen Engagement sich Stifter für das Allgemeinwohl in unserer Region einsetzen. Nebenbei erfüllen wir mit unserer Unterstützung bei Stiftungsgründungen einen Teil unseres öffentlichen Auftrags.“

Förderung innovativer Unternehmen

Als Hausbank bieten wir unseren Existenzgründern eine ganzheitliche Beratung, begleiten und finanzieren ihre Vorhaben. Neue Existenzen stärken unsere hiesige Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze. Konkret begleiteten wir im vergangenen Jahr 15 Existenzgründungen und stellten Gründungskredite in Höhe von 2,1 Mio. Euro bereit. Damit konnten übrigens 14 neue Arbeitsplätze im Kreis Heinsberg geschaffen werden.

Unser Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung umfasst aber noch viel mehr. Als kompetenter und verlässlicher Partner unterstützen wir die Gründerinnen und Gründer in unserer Region durch konkrete Aktivitäten und Maßnahmen. Wir sind da,

  • wenn Unterstützung/Beratung bei der Erstellung des Gründungskonzeptes gewünscht wird.
  • um Hintergrundinformationen wie z.B. Branchenberichte der Sparkassen-Finanzgruppe aufzubereiten.
  • wenn es um die Auswahl und den Einsatz der geeigneten Finanzierungsbausteine, insbesondere in Zusammenarbeit mit den Förderstellen wie z. B. KfW, NRW.Bank und Bürgschaftsbank NRW, geht.
  • bei Gründermessen, Startup-Wettbewerben o. ä.
  • für die Kooperation mit den regionalen Beratungsangeboten von IHK, Handwerkskammer und WfG.
  • mit einem Beraternetzwerk.
  • auf Gründungs- und Nachfolgeplattformen wie z. B. nexxt-Change, gruenderplattform.de, kfw-Beraterforum.
  • wenn es um die Teilnahme an Gründerveranstaltungen geht.
P9 Förderungen von Unternehmensgründungen
2019 Vorjahr
P9 Existenzgründungskredite Anzahl Neuzusagen Volumen in € Anzahl Volumen in €
Förderkredite
KfW – ERP-Gründerkredit Startgeld 13 693.000 12 532.500
KfW – ERP-Gründerkredit Universell 2 460.000 1 122.700
KfW – ERP-Kapital für Gründung 1 210.000 8 1.245.500
NRW.BANK.Gründerkredit 3 765.000 1 300.000
Förderkredite Gesamt 19 2.128.000 22 2.200.700
Eigenmittelkredite
Eigenmittelkredit 1 10.000 8 712.000
Eigenmittelkredite Gesamt 1 10.000 8 712.000
Gesamt 20 2.138.000 30 2.912.700
P9 Gründungsberatungen Anzahl Vorjahr
Gründungsberatungen gesamt 37 23
Davon:
Frauen 15 9
Gründer mit Migrationshintergrund 0 1
P9 Gründungen nach Branchen
  Branche Anzahl Vorjahr
Dienstleistungen 5 9
Handel 1 4
Handwerk 4 5
Produktion 0 0
Freiberufler 2 3
Sonstige 1 0
P9 Existenzgründungskunden Anzahl Vorjahr
Gesamt 15 21
Davon:
Neugründungen 6 12
Übernahmen 3 8
Beteiligungen 1 1
Sonstige 5 0

Insgesamt wurden mit den Vorhaben 14 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Pädagogisches JVA-Modellprojekt für Prävention und Rückfallprophylaxe

Ein pädagogisches Modellprojekt der JVA Heinsberg will Maßstäbe setzen: Im „Haus der intensivpädagogischen Betreuung“ (HipB) lernen junge Strafgefangene, wie sie ein Leben in sozialer Verantwortung führen können. Das Konzept soll viele neue Erkenntnisse ermöglichen, die auch außerhalb des Strafvollzuges hilfreich sein könnten.

Kultureinrichtungen im Kreis investieren in neue Ideen der Wissensvermittlung

Das Begas Haus in Heinsberg digitalisiert viele seiner Exponate zur Heimat- und Kulturgeschichte des Kreises. Die Sammlung des Museums reicht von steinzeitlichen Werkzeugen über mittelalterliches Kunsthandwerk bis zu neuzeitlichen Gegenständen wie Vasen aus dem Biedermeier. Schulen hat man dabei ganz besonders im Blick.

Heinsberger Unternehmen entwickelt innovativen Luftfilter – einige Schulen wollen das Produkt einsetzen

Das Heinsberger Unternehmen Trotec GmbH hat einen innovativen Luftfilter entwickelt, der nach Unternehmensangaben Präsenzunterricht auch unter Pandemie-Bedingungen möglich machen könnte. Der Hochleistungsluftfilter ist laut Hersteller in der Lage, bis zu 99 Prozent aller Viren und Keime herauszufiltern, die sich in der Luft befinden.

Exzellenzinitiative des Landes fördert Musikprofil-Schulen

Musische Bildung ist wichtig für Kinder, spielt aber oft eine untergeordnete Rolle in der Bildungspolitik. Das Land Nordrhein-Westfalen will nun mit einem landesweiten Schulversuch ein Ausrufezeichen setzen: An sogenannten Musikprofil-Schulen sollen musikalisch begabte Kinder und Jugendliche ganz besonders gefördert werden.

MINT-Informationsvermittlung ohne Computer

Digitalisierung ist nicht alles: Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ setzt sich für erlebnisbasierte Methoden der naturwissenschaftlichen Vermittlung ein. Mit spannenden Experimenten, interessanten Basteleien und unterhaltsamen Spielen werden Kinder und Jugendliche an unterschiedliche naturwissenschaftliche Themen herangeführt.