Bericht an die Gesellschaft

Produkte mit regionaler Wirkung

Werkbank Heinsberg

Mit dem Coworking Space „Werkbank“ sind in Heinsberg nicht nur 600 m2 innovative Büroflächen, flexible Schreibtischplätze und kreative Workshop-Räume entstanden, sondern gleichzeitig eine Plattform für eine offene und kommunikative Arbeitskultur. Sie will junge wie auch etablierte Unternehmen verschiedener Branchen und auch Institutionen aus der Region vernetzen.

Die Hochstraße in Heinsberg trägt ihren Namen zu Recht. Als Hauptgeschäfts- und Einkaufsstraße mit Bäckereien, Fach- und Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften ist sie tatsächlich die „high street“ der Stadt. Auch die Kreissparkasse Heinsberg ist an der Hochstraße vertreten und hat dort eine ihrer größten Filialen. Seit einigen Monaten ist die Hochstraße auch Innovationszentrum und Netzwerk-Location: Im 2.OG der Sparkasse hat sich die „Werkbank“ angesiedelt, ein sogenannter Coworking Space, der als Anlaufstelle und Treffpunkt für junge Gründerinnen und Gründer sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch für etablierte Firmen und Initiativen aus der Region fungiert.

Coworking Spaces gibt es mittlerweile in vielen Großstädten Deutschlands. Sie stehen für innovative Arbeitsbedingungen und neue Formen der Zusammenarbeit in und zwischen Unternehmen. Die Digitalisierung macht es möglich, Arbeitsplätze und Arbeitszeiten viel flexibler zu gestalten als das früher der Fall war. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind zur Ausübung ihres Berufs nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. In vielen Branchen sind „digitale Nomaden“ längst eine alltägliche Erscheinung. Mindestens ebenso wichtig wie neue Formen des Arbeitens sind dafür Vernetzung und Kooperation – nicht nur, aber ganz besonders in den Medien- und Kommunikationsbranchen.

Community statt Gründerzentrum

Community statt Gründerzentrum

Gründerinnen und Gründer sowie Unternehmerinnen und Unternehmer von heute benötigen ganz andere Formen von Infrastruktur und Förderung. Diesem Bedarf soll die Werkbank entgegenkommen: „Dieser Coworking Space ist etwas ganz anderes als ein klassisches Gründer- oder Technologiezentrum“, sagt Harald Brock, Direktor der Marketingabteilung bei der Kreissparkasse Heinsberg, der den Coworking Space von Anfang an begleitet hat.

„In einem Gründerzentrum geht es im Wesentlichen darum, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. In der Werkbank liegt der Fokus dagegen darauf, jungen Unternehmen ein flexibles Angebot zur Verfügung zu stellen, eine Community zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Menschen miteinander in Kontakt und in den Austausch kommen können.“

Flexibilität heißt unter anderem: Statt langfristiger Mietverträge gibt es ein skalierbares und individuell gestaltbares Angebot an Räumlichkeiten und Arbeitsplätzen. „Plug and Play ist eines unserer herausstechenden Merkmale“, so Brock. „Hier ist es grundsätzlich möglich, ohne Voranmeldung aufzutauchen und einen Schreibtisch, einen Arbeitsplatz oder ein Besprechungszimmer zu mieten – für einen ganzen Tag oder nur für ein paar Stunden, ganz nach Bedarf.“ Ein Angebot, das nicht nur jungen Gründerinnen und Gründern nutzt: Auch etablierte Unternehmen oder Organisationen wie die IHK nutzen die Räumlichkeiten inzwischen gerne für Seminare oder Veranstaltungen.

Dass in der Werkbank ein ganz anderes Arbeitsklima vorzufinden ist als in anderen Arbeitsumfeldern, zeigt sich schon, kaum dass man den Aufzug verlässt. Statt Anzug und Krawatte dominieren hier sportliche Kleidung, Jeans und T-Shirt. Es kann durchaus vorkommen, dass man schon im Empfangsbereich eifrig diskutierenden Menschen begegnet, weil gerade ein Workshop in vollem Gang ist. Statt weißer Tapeten sind die Wände mit Blackboards versehen, die oft mit Schlagworten, Schaubildern oder Schaugrafiken dekoriert sind – Ergebnisse eines Brainstormings oder eines Workshops, der kurz zuvor zu Ende gegangen ist.

Gutes Ambiente für Kreativunternehmen

Gutes Ambiente für Kreativunternehmen

Für Frank Bärmann von der Agentur conpublica waren praktische Gründe ausschlaggebend: „Ich war auf der Suche nach repräsentativen Räumlichkeiten, als von Rurwerk die Anfrage kam, in die Werkbank zu ziehen.“ Für seine Agentur, die vor allem PR-Dienstleistungen und Texte für Print und Web bietet, eine gute Gelegenheit: „Die Kunden haben meist eine sehr genaue Vorstellung davon, wie eine Agentur auszusehen hat. Die Werkbank hat ein sehr cooles Ambiente, das passt einfach hervorragend.“ Und auch für ihn ist die Möglichkeit zur Kooperation und zum Austausch mit anderen ein wichtiges Kriterium: „Es gibt viele Synergien zwischen den Unternehmen, die hier ansässig sind, und ein Coworking Space ist eine sehr moderne Lösung, um diese Synergien zu bündeln.“

Mix verschiedenster Branchen

Das exotischste Geschäftsmodell in der Werkbank hat aber vielleicht Florian Schuran mit seinem Unternehmen NEW WAVE. Er baut und konzipiert Aquarien – keine Massenprodukte von der Stange, sondern exklusive und individuelle Modelle. Die Kunden sind öffentliche Zoos ebenso wie Arztpraxen oder Unternehmen, die Wartezimmer und Großraumbüros gestalten, oder Filmproduzenten und Hip-Hop-Stars, die sich ein luxuriöses Schaustück für ihre Villa wünschen. Nicht unbedingt ein Geschäftsmodell, das man in einem solchen Umfeld erwarten würde. Aber Schuran ist davon überzeugt, dass die Werkbank für ihn genau der richtige Ort ist: „Bei meiner Arbeit muss ich viele Kompetenzen bündeln: technisches Know-how, zoologische Kenntnisse, aber auch innenarchitektonische Kompetenz und Designwissen“, sagt er. „Da ist es hilfreich, in einem Umfeld zu sitzen, wo auch eine Vielfalt an unterschiedlichen Kompetenzen vorhanden ist. Das belebt den Austausch und Dialog.“

Offene Türen für alle

Offene Türen für alle

Die lebendige Atmosphäre ist Teil des Konzepts: „In unserem Büro stehen die Türen grundsätzlich offen“, sagt Christoph Zillgens von der Agentur Rurwerk, die in der Werkbank ihren Sitz hat. Rurwerk hat maßgeblich an der Entwicklung der Werkbank mitgewirkt – als Namensgeber, Logo- und Konzeptentwickler. „Wer vorbeikommt, kann gerne kurz reinschauen und sich unterhalten. So entstehen Dialog und Gespräch.“ Er ist überzeugt davon, dass Einrichtung und Ambiente einen großen Einfluss auf die Kreativität haben: „Graue Wände produzieren auch nur graue Ideen. Wir wollten einen lebendigen, ungewöhnlichen Ort schaffen, an dem auch ungewöhnliche und innovative Gedanken entstehen können.“

Die Resonanz auf die Werkbank ist sehr positiv. Die Büroräume sind fast vollständig belegt und auch für Veranstaltungen und Seminare werden die Räumlichkeiten gut gebucht. „Ein bisschen Nachholbedarf haben wir noch bei der kurzfristigen Vermietung von Arbeitsplätzen oder Computern“, sagt Zillgens, „da müssen wir noch etwas nachhelfen, um das Angebot bekannter zu machen.“

Zeitgemäße Unternehmensförderung

Zeitgemäße Unternehmensförderung

Für die Kreissparkasse Heinsberg hat sich die Idee bereits jetzt bestens bewährt. Was ist das ausschlaggebende Kriterium für einen nachhaltigen Erfolg eines Coworking Spaces? „Die Kunst besteht darin, Einfluss auf die Bildung der Community zu nehmen“, meint Brock. „Alles muss zusammenpassen. Wir achten zum Beispiel sorgfältig darauf, dass jede Branche nur einmal in der Werkbank vertreten ist, damit keine Konkurrenzsituation entsteht.“ Auch Zillgens legt Wert auf eine vielfältige Zusammensetzung. „Es ist wichtig, Leute aus verschiedenen Branchen zusammen zu holen, damit neue Ideen entstehen können.“

Und ein weiterer Aspekt spricht für den Coworking Space. Mit der Werkbank hat die Sparkasse ein zeitgemäßes Modell für die Förderung junger Unternehmen umgesetzt. „Die Werkbank ist ein gutes Beispiel dafür, wie man den Sparkassenauftrag zukunftsgerecht interpretiert, nämlich indem wir ein Leistungsspektrum anbieten, das gesellschaftlichen Nutzen erzeugt und zugleich Erträge generiert“, ist Brock überzeugt.

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