Liebe Leserinnen und Leser,

die „große Transformation“ – also der Umbau unserer fossilen Wirtschaftsweise hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist hier im Kreis Heinsberg keine abstrakte Angelegenheit. Sie hat vielmehr sehr greifbare Auswirkungen auf das alltägliche Leben der Menschen. Die politischen Weichen sind dafür seit Anfang 2019 gestellt. Mit dem Abschlussbericht der Kohlekommission wurde Klarheit über die Rahmenbedingungen des Strukturwandels in unserer Region geschaffen. Bund und Land wollen die Transformationsprozesse mit speziellen Fördermaßnahmen begleiten. So ist beispielsweise vorgesehen, dass das Land Nordrhein-Westfalen im Rheinischen Revier eine Sonderwirtschaftszone mit besonderer Förderung und beschleunigten Genehmigungen einrichten will.

Das sind positive Signale, auch wenn noch manche Fragen offen sind. Der Bericht berücksichtigt zwar die großen Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes, der Wirtschaft und Energieversorgung, lässt viele lokale Belange aber unbeachtet. Für die Menschen, die im unmittelbaren Umfeld der Tagebaue leben und von Umsiedlungsmaßnahmen betroffen sind, wären konkretere Bezüge und präzisere Empfehlungen zu wünschen gewesen, um zukünftige Planungen auf ein solides Fundament zu stellen.

Regionalökonomische Veränderungsprozesse sind nicht kleinräumig begrenzt. Das Ende des Tagebaus wird für die Menschen und Unternehmen in unserem Kreis weitreichende Folgen haben. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Es wird unsere gemeinsame Aufgabe sein, hier gute Lösungen zu entwickeln. Der Kreis Heinsberg hat viele positive Beispiele aufzuweisen, die zeigen, wie man den Herausforderungen der Zukunft mit Selbstbewusstsein, Innovationskraft und Kreativität begegnen kann. Strukturwandel und Transformation sind für die Menschen in unserem Kreis seit vielen Jahren gelebte Realität.

Die Kreissparkasse Heinsberg spielt in diesen Veränderungsprozessen eine wichtige Rolle. Als führender Finanzdienstleister unserer Region, als Partner der Menschen und Unternehmen im Kreis leistet sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass Zukunftsvorhaben Kontur und Struktur bekommen und langfristig wirksam werden können. Dabei bringt sie sich nicht nur finanziell ein, sondern stellt auch umfassende personelle und strukturelle Ressourcen für die Weiterentwicklung der Region bereit.

An der Schnittstelle von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und kommunaler Verwaltung übernimmt die Sparkasse eine wichtige vernetzende Rolle. Viele Projekte sind in den vergangenen Jahren auf diesem Wege entstanden und entwickeln sich kontinuierlich weiter, wie zum Beispiel Co-Working und Vernetzung von Kreativunternehmen oder auch die Initiativen mit Wohlfahrtseinrichtungen, die immer wieder neue Lösungen und Angebote für die Menschen hervorbringen.

Im „Bericht an die Gesellschaft“ belegt die Kreissparkasse Heinsberg ihr Handeln zum Wohle von Menschen und Region seit nunmehr sechs Jahren konsequent mit Kennzahlen und konkreten Beispielen. Und weil die Sparkasse ein fester Bestandteil unserer regionalen Struktur ist, zeigt ihre Berichterstattung immer auch, wo und wie Menschen hier vor Ort an einer tragfähigen, nachhaltigkeitsorientierten Entwicklung unseres Kreises arbeiten und welche Potenziale sich aus dem Prozess der Transformation ergeben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine angenehme und inspirierende Lektüre.

Stephan Pusch
Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse