Stärker in die Zukunft!

Finanzbildung - KSK Heinsberg 2019 - Bericht an die Gesellschaft

Finanzbildung

Finanzkompetenz für Vorschulkinder

Je früher Kinder lernen, wie man richtig mit Geld umgeht, umso besser. Vier Auszubildende der Kreissparkasse Heinsberg haben ein erfolgreiches Konzept zur Vermittlung von Finanzkompetenz für Vorschulkinder umgesetzt.

Finanzkompetenz kann man nicht früh genug lernen. In der Werbung und im Handel werden Kinder schon früh als Zielgruppe angesprochen. Bunte Verpackungen, auffällige und strategisch günstig platzierte Aufsteller, die Allgegenwart und hohe Sichtbarkeit bekannter Marken wecken Wünsche und lassen die Erfüllung buchstäblich kinderleicht erscheinen. Da kann schon mal leicht aus dem Blick geraten, dass Geld keine endlos verfügbare Ressource ist. Viele Kinder glauben tatsächlich, dass man zur Bank geht und die Bankkarte unbegrenzt Geld aus dem Geldautomaten ausgibt. Dass man für sein eigenes Geld zum Beispiel einer Arbeit nachgehen muss, ist einigen nicht bewusst.

Gerne nahm das Familienzentrum St. Lambertus in Heinsberg-Dremmen das Angebot der Kreissparkasse Heinsberg an, im Rahmen eines Azubi-Projektes Vorschulkindern den richtigen Umgang mit Geld zu vermitteln. Vier Auszubildende der Sparkasse hatten eigens ein Konzept entwickelt, um den Kindern den Wert des Geldes und die Bedeutung des Sparens aufzuzeigen. Geübt wurde unter anderem mit Hilfe eines Kaufladens samt Kasse und Terminal. Hier konnten die Kinder lernen, wie man ein verfügbares Vermögen an Spielgeld richtig budgetiert, seine Wünsche entsprechend einteilt und trotzdem noch Rücklagen bilden kann. Zur Seite stand den Kindern neben den Auszubildenden der Schatzbär „Schnuffi“, der die Geldvorräte bewachte und mithalf, den Überblick über die Ausgaben zu behalten. Am Ende der vier Projekttage durften sie das Gelernte dann auch in der Praxis austesten. Mit einem Budget von jeweils zwei Euro sollte jedes der teilnehmenden 19 Kinder die notwendigen Zutaten für ein Picknick im benachbarten Supermarkt einkaufen – eine Aufgabe, die mit etwas Unterstützung souverän gelöst wurde. Am Ende konnte jedes Kind nicht nur einen eigenen Schatzbären mit nach Hause nehmen, sondern auch erste wichtige Erfahrungen im Umgang mit Geld.

Die Vermittlung von finanzieller Kompetenz ist für die Sparkassen traditionell ein wichtiges Thema und zeigt sich in Aktivitäten wie dem Weltspartag, dem Sparkassen-SchulService oder der Unterstützung der lokalen Schuldnerberatungsstelle. Dass diese Vermittlung möglichst schon im Vorschulalter ansetzen sollte, bestätigt auch Melanie Liedtke, Ausbildungsreferentin der Kreissparkasse Heinsberg. „Heutzutage ist es wichtig, Kinder schon früh mit dem Thema ‚Geld‘ in Berührung zu bringen und den Zusammenhang zwischen Wünschen und verfügbaren finanziellen Mitteln zu verdeutlichen. Einige Jugendliche und junge Erwachsene lernen den richtigen Umgang mit Geld oft nicht mehr. Null-Prozent-Finanzierungen im Handel machen es leicht, Wünsche direkt zur erfüllen. Oftmals verschuldet sich der ein oder andere dabei ungewollt.“ Das Vorschulprojekt hat einerseits aufgezeigt, dass vielen Kindern wichtige Aspekte rund um Geld und Finanzen fremd sind – andererseits aber auch belegt, dass mit spielerischen und phantasievollen Mitteln ein bewusster Umgang mit finanziellen Mitteln durchaus erlernbar ist.

Förderung von Finanzbildung

Zur dauerhaften Sicherung von Wohlstand für alle Bevölkerungsschichten ist neben einem verlässlichen Zugang zu Finanzdienstleistungen auch der Aufbau und Erhalt von Finanzkompetenz in allen privaten Haushalten erforderlich. Aus Überzeugung fördert die Kreissparkasse Heinsberg die Finanzkompetenz aller Altersgruppen und bietet für alle Lebensphasen passende Informationsangebote, Services und Beratung an. Unsere Angebotspalette richtet sich an Kinder und Jugendliche wie auch an junge Familien bis hin zu Menschen, die in Notsituationen geraten sind und Hilfe bei der Bewältigung von Schulden benötigen.

Bundesweite Untersuchungen zu Überschuldung und Verarmung zeigen, dass in vielen Fällen fehlende Finanzkompetenz eine Ursache für die Überschuldung privater Haushalte ist. Im Rahmen unseres ökonomischen Bildungsauftrags engagieren wir uns daher auch umfassend in der Schuldenprävention. Dazu haben wir die Schuldnerberatungsstelle in der Region mit über 132.000 Euro unterstützt. Als Sparkasse engagieren wir uns in diesem für die Betroffenen sehr elementaren Bereich, obwohl wir selbst nicht zu Überschuldungsfällen beitragen. Das flächendeckende und kostenlose Beratungsangebot wurde 2019 von insgesamt 1.512 Haushalten, und damit von etwa 150 mehr als im Vorjahr, in Anspruch genommen. Davon waren 737 Neuaufnahmen, die die Schuldnerberatungsstelle erstmals aufgesucht haben.

I6 Förderung von Finanzbildung
I6 Förderung von Finanzbildung Anzahl Fördervolumen in € Nutzer*innen
Geförderte Projekte insgesamt n. e. n. e. n. e.
Beispielhafte Aktivitäten:
Schulungsangebot in Schulen, durchgeführt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreissparkasse Heinsberg:
Thema Finanzen: 47 Teilnehmende, 180 Minuten
Thema Bewerbertraining inkl. Berufsinformation: 80 Teilnehmende, 420 Minuten
I6 Kinder- und Jugendkonten Anzahl
Bezeichnung des Kontos
Konto mit Zukunft 13.633

Förderung von ökonomischer Bildung

Wirtschaftserziehung in Schulen

Das Wissen um die private Finanz- und Altersvorsorge wird immer wichtiger. Mit dem Planspiel Börse  – Europas größtem Börsenspiel  – leisten wir als Sparkasse vor Ort einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Bildung von Schülerinnern und Schülern sowie Auszubildenden. Das Planspiel Börse vermittelt jungen Menschen, wie die Wirtschaft und der Aktienmarkt funktionieren. Neben dem inhaltlichen Wissensgewinn durch die Simulation des Börsenhandels fördert es den Teamgeist und das Interesse an ökonomischen Zusammenhängen.

I6 Förderung von Finanzbildung
I6 Wirtschaftserziehung in Schulen Anzahl Fördervolumen in € Nutzer*innen
Planspiel Börse 1 7232,47 290
Sparkassen-SchulService (bereitgestellte Materialien) n. e. 724,68 n. e.

Pädagogisches JVA-Modellprojekt für Prävention und Rückfallprophylaxe

Ein pädagogisches Modellprojekt der JVA Heinsberg will Maßstäbe setzen: Im „Haus der intensivpädagogischen Betreuung“ (HipB) lernen junge Strafgefangene, wie sie ein Leben in sozialer Verantwortung führen können. Das Konzept soll viele neue Erkenntnisse ermöglichen, die auch außerhalb des Strafvollzuges hilfreich sein könnten.

Kultureinrichtungen im Kreis investieren in neue Ideen der Wissensvermittlung

Das Begas Haus in Heinsberg digitalisiert viele seiner Exponate zur Heimat- und Kulturgeschichte des Kreises. Die Sammlung des Museums reicht von steinzeitlichen Werkzeugen über mittelalterliches Kunsthandwerk bis zu neuzeitlichen Gegenständen wie Vasen aus dem Biedermeier. Schulen hat man dabei ganz besonders im Blick.

Heinsberger Unternehmen entwickelt innovativen Luftfilter – einige Schulen wollen das Produkt einsetzen

Das Heinsberger Unternehmen Trotec GmbH hat einen innovativen Luftfilter entwickelt, der nach Unternehmensangaben Präsenzunterricht auch unter Pandemie-Bedingungen möglich machen könnte. Der Hochleistungsluftfilter ist laut Hersteller in der Lage, bis zu 99 Prozent aller Viren und Keime herauszufiltern, die sich in der Luft befinden.

Exzellenzinitiative des Landes fördert Musikprofil-Schulen

Musische Bildung ist wichtig für Kinder, spielt aber oft eine untergeordnete Rolle in der Bildungspolitik. Das Land Nordrhein-Westfalen will nun mit einem landesweiten Schulversuch ein Ausrufezeichen setzen: An sogenannten Musikprofil-Schulen sollen musikalisch begabte Kinder und Jugendliche ganz besonders gefördert werden.

MINT-Informationsvermittlung ohne Computer

Digitalisierung ist nicht alles: Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ setzt sich für erlebnisbasierte Methoden der naturwissenschaftlichen Vermittlung ein. Mit spannenden Experimenten, interessanten Basteleien und unterhaltsamen Spielen werden Kinder und Jugendliche an unterschiedliche naturwissenschaftliche Themen herangeführt.