Das Museum kommt ins Klassenzimmer
Kultureinrichtungen im Kreis investieren in neue Ideen der Wissensvermittlung
Das Begas Haus in Heinsberg digitalisiert viele seiner Exponate zur Heimat- und Kulturgeschichte des Kreises. Die Sammlung des Museums reicht von steinzeitlichen Werkzeugen über mittelalterliches Kunsthandwerk bis zu neuzeitlichen Gegenständen wie Vasen aus dem Biedermeier oder Tischuhren aus dem Jugendstil, und ist somit auch ein faszinierender Katalog der Alltagsgeschichte in den Heinsberger und Erkelenzer Landen.
Schulen hat man dabei ganz besonders im Blick: „Die Lehrer können mit ihren Schülern künftig im Sachkundeunterricht in der Schule sozusagen ins Museum gehen“, sagt Anna Petra Thomas vom Heimatverein der Heinsberger Lande, die das Projekt unterstützt. Von der Bezirksregierung Köln gab es im vergangenen Jahr ein sogenanntes „Heimatzeugnis“ für die Digitalisierung. So nennt sich eine Fördermaßnahme des Landes, die regional- und heimatkundliche Initiativen unterstützt. Rund 98.000 Euro erhält das Begas Haus im Rahmen dieser Maßnahme, womit nach Auskunft des Museums rund 90 Prozent des Projekts finanziert werden können.
Auch andere Initiativen im Kreis nützen bereits erfolgreich die digitalen Medien für die Wissens- und Informationsvermittlung. Viel mediale Aufmerksamkeit gab es beispielsweise für das „Virtuelle Museum der verlorenen Heimat“, das vom Heimatverein der Erkelenzer Lande aufgebaut wird. Das virtuelle Museum dokumentiert die Geschichte und Kultur der Dörfer, die durch den Braunkohletagebau abgebaggert wurden.
Machen die digitalen Angebote den Unterricht tatsächlich interessanter? Welche Kultureinrichtungen im Kreis könnten noch davon profitieren, wenn sie besser in den Unterricht eingebunden werden?