Bericht an die Gesellschaft 2016

Praktikum für zugewanderte Jugendliche in der Sparkasse
Neue Ideen entwickeln als Teil der Ausbildung
Auszubildende der Kreissparkasse Heinsberg

Haltung

Ganzheitlich denken und handeln

Die Kreissparkasse Heinsberg fördert mit einer verantwortungs- und risikobewussten Geschäftspolitik eine nachhaltige Wohlstandsentwicklung in der Region.

Kern des öffentlichen Auftrags der Sparkassen ist es, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen. Die Kreissparkasse Heinsberg stellt sich in den Dienst der Menschen sowie der Wirtschaft und stärkt die Teilhabe aller Gruppen an gesellschaftlicher Zukunftsentwicklung im Kreis Heinsberg. Diese besondere unternehmerische Haltung prägt unser geschäftspolitisches Handeln ebenso wie unser gesellschaftliches Engagement – eine Haltung, die wichtiger ist denn je.

Unser Geschäftsmodell und Beitrag zum Gemeinwesen

Die Kreissparkasse Heinsberg ist eine Anstalt öffentlichen Rechts. Ihre Vorgängerinstitute wurden von den Kommunen vor fast 120 Jahren errichtet, um die kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung, der mittelständischen Wirtschaft sowie der öffentlichen Hand zu sichern, die finanzielle Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und die Entwicklung der Region zu fördern. Dieser öffentliche Auftrag ist im Sparkassengesetz des Landes Nordrhein-Westfalen niedergelegt und prägt unser gesamtes Geschäftsmodell: Wir handeln in erster Linie gemeinwohlorientiert. Unser Augenmerk liegt nicht auf der Gewinnmaximierung. Die Geschäftstätigkeit der Kreissparkasse Heinsberg sowie auch die daraus erwirtschafteten Erträge kommen der Gesellschaft zugute. Als Arbeitgeber, Steuerzahler und Auftraggeber für die heimische Wirtschaft haben wir 2016 eine Wertschöpfung von rund 45,6 Mio. Euro im Kreis Heinsberg realisiert. Hiervon konnten wir eine Ausschüttung in Höhe von 1 Mio. Euro an den Kreis Heinsberg und die Stadt Erkelenz vornehmen und mehr als 1,8 Mio. Euro für gemeinnützige Zwecke bereitstellen.

Die Einlagen unserer Kunden verwenden wir zur Refinanzierung von Krediten an Unternehmen, private Personen und Kommunen in der Region. Wir arbeiten rentabel, um unsere Kapitalbasis für die Zukunft zu stärken. Erträge, die wir nicht zur Stärkung unseres Eigenkapitals verwenden, fließen in die Region zurück zur Finanzierung gesellschaftlich wichtiger Projekte und Strukturen. Als Sparkasse fördern wir mit unserer Geschäftstätigkeit verlässlich die Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Lebensqualität in der Region. Wir ermöglichen auch wirtschaftlich schwächeren Personen die Teilnahme am Wirtschaftsleben, stellen Basis-Bankdienstleistungen für jedermann bereit und vergeben Kleinkredite zu fairen und verlässlichen Konditionen. Auch Produkte mit ökologischem und sozialem Nutzen bieten wir unseren Kunden an.

Unsere Geschäftspolitik ist verantwortungsvoll und risikobewusst. Wir kennen unsere Kunden persönlich und betreuen sie langfristig. Wir refinanzieren uns hauptsächlich über unsere Einlagen oder im Interesse unserer Kunden bei Förderbanken. Investitionen fördern wir mit Maß und Weitblick.

Kundenbedürfnisse und Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt

Wir bieten unseren Kunden beste Qualität in unseren Beratungen sowie mit unseren Produkten und verzichten grundsätzlich auf Produktabsatzziele. Bei der Umsetzung unserer Qualitätsvorgaben setzen wir auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Unterstützung durch die Führungskräfte. Variable Vergütungsbestandteile in Ergänzung zur festen Grundvergütung nach dem Tarifvertrag zielen darauf, qualitative Aspekte wie beispielsweise die Kundenzufriedenheit miteinzubeziehen.

Grundlage für unsere Qualitätsversprechen ist eine hochwertige, an den Kundeninteressen ausgerichtete Beratung durch gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir betreuen unsere Kunden kontinuierlich und aktiv durch einen persönlichen Berater. Unser umfassender Beratungsansatz mit dem Sparkassen-Finanzkonzept ermöglicht es uns, individuell auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und sie bei der Auswahl der richtigen Produkte, die zu ihrer persönlichen Lebensplanung passen, zu unterstützen. Wir wollen unsere Kunden durch unsere Beratung in die Lage versetzen, selbstbestimmte Finanzentscheidungen zu treffen. Im vergangenen Jahr führten wir 13.095 ganzheitliche Beratungen bei Privat- und Firmenkunden durch.

Die Zufriedenheit unserer Kunden steht für uns an erster Stelle. Sie ist die Grundlage der Erfüllung unseres öffentlichen Auftrags. Denn zufriedene Kunden empfehlen uns als Finanzpartner weiter – und ermöglichen es uns so, die Ressourcen zu erwirtschaften, die wir in die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in der Region investieren. Die Umsetzung der Qualitätsvorgaben überprüfen wir regelmäßig im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems sowie durch Kundenzufriedenheitsbefragungen und Testkäufe. Kundenbeschwerden sehen wir als Chance, uns zu verbessern. Im Rahmen des Beschwerdemanagements analysieren wir alle Kundenäußerungen, um kontinuierlich potenzielle Fehlerquellen zu entdecken und unser Angebot im Sinne der Kunden weiterzuentwickeln.

Beschäftigungspolitik und Chancengerechtigkeit

Als Arbeitgeberin ist die Sparkasse gefordert, die Kompetenzen ihrer Beschäftigten kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die fachliche Weiterqualifizierung ist ebenso wichtig wie die Möglichkeit, persönliche Anliegen der Beschäftigten mit den Interessen der Sparkasse zu vereinbaren. Dies trägt auch zur Stärkung der Arbeitgeberattraktivität bei, die für die Bindung und Rekrutierung motivierter und leistungsstarker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig ist.

Die Mehrzahl unserer Beschäftigten sowie Führungskräfte lebt im Geschäftsgebiet. Hier vor Ort bilden wir Nachwuchskräfte aus, fördern ihre Fähigkeiten und entwickeln ihre Kenntnisse umfassend weiter. Unsere Ausbildungsquote betrug 8,4 Prozent im Berichtsjahr. Mehr als 90 Prozent aller Auszubildenden haben wir 2016 nach dem Abschluss der Berufsausbildung in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in der Kreissparkasse Heinsberg beträgt 18,8 Jahre.

Als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut unterliegt die Sparkasse dem „Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Bereich Sparkassen“ in dem Gehälter, Arbeitszeiten und weitere Arbeitsbedingungen geregelt sind. 99,4 Prozent aller Beschäftigten der Kreissparkasse Heinsberg haben Arbeitsverträge nach diesem Tarifvertrag. Außertarifliche Verträge dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht schlechter stellen als Beschäftigte mit Tarifvertrag. Für alle Beschäftigten der Kreissparkasse Heinsberg werden die Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingehalten. Als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut ist die Gleichbehandlung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Nationalität, Beeinträchtigung, sexueller Orientierung oder Alter eine Selbstverständlichkeit für uns. Auf der Grundlage der geltenden tariflichen Bestimmungen werden Frauen und Männer in der Kreissparkasse Heinsberg für gleiche Tätigkeiten gleich vergütet.

Entsprechend der Vorgaben des Landespersonalvertretungsgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen ist die Beteiligung und Mitbestimmung der Beschäftigten gewährleistet. Darüber hinaus können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich im Rahmen von  Beschwerderechten, Personalentwicklungs­prozessen und Feedbackmechanismen sowie auch speziellen Dialogformaten wie Mittagsrunden mit dem Vorstand oder dem Jahrestreff regelmäßig einbringen.

Das Ideenmanagement eröffnet allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, sich aktiv an der Weiterentwicklung der Sparkasse zu beteiligen. Wir ermutigen alle Beschäftigten, auf diesem Wege neue Ideen und Verbesserungsvorschläge einzubringen und sich an thematischen „Ideenaktionen“ zu beteiligen. So sind in den vergangenen Jahren wichtige Innovationen für unsere Arbeit entstanden.

  • 665 Beschäftigte insgesamt
  • 18,8 Jahre Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit
  • 99,4 % Beschäftigte mit Tarifvertrag
  • 8,4 % Ausbildungsquote
  • 90,5 % Übernahmequote

Azubi-Projekte: Verantwortung und Selbstständigkeit

Gute Ausbildung ist mehr als nur die Vermittlung von Lerninhalten. Mit ihren Azubi-Projekten geht die Kreissparkasse Heinsberg schon seit einigen Jahren einen besonderen Weg. In diesen Projekten stellen wir den Auszubildenden Aufgaben, die sie mit Kreativität, Engagement und guten Ideen lösen können. Das schult Eigenverantwortung und innovatives Denken, und es fördert die Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen.

Im vergangenen Jahr durften zum Beispiel Auszubildende ein Konzept für eine Informationsveranstaltung rund um die Ausbildung bei der Sparkasse entwerfen. Es entstanden viele gute Ideen, wie sich die Philosophie der Sparkasse, die Ausbildungsangebote und der Arbeitsalltag interessant und informativ darstellen lassen.

In einem weiteren Projekt erarbeiteten Auszubildende ein Konzept, um geflüchteten jungen Menschen ein Praktikum in der Kreissparkasse Heinsberg anzubieten. Eine verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe, die mit Bravour gelöst wurde. Sie entwickelten Übungen und Präsentationen, um die tägliche Arbeit in der Sparkasse darzustellen, bankspezifische Inhalte zu vermitteln und praxisbezogene Serviceaufgaben zu bearbeiten. Regelmäßiger Deutschunterricht stand ebenso auf der Agenda wie Ausflüge zum Landtag in Düsseldorf, zum Kreishaus in Heinsberg und zum Kölner Dom. Umgekehrt erfuhren die Auszubildenden einiges aus den Herkunftsländern und über die Fluchtbiografien der Praktikanten, die sie als „Buddies“ begleiteten. Ein besonderer Erfolg war, dass einer der teilnehmenden Praktikanten inzwischen einen Ausbildungsvertrag bei der Kreissparkasse Heinsberg erhalten konnte. Für die Auszubildenden, die das Projekt gestaltet haben, war es auf jeden Fall eine gute Gelegenheit, den gesellschaftlichen Auftrag der Sparkasse aufzugreifen und auf dem wichtigen Feld der Integration mit Leben zu füllen.

In insgesamt vier Projekten entwickelten die Auszubildenden der Kreissparkasse Heinsberg neue Ideen und setzten diese auch um. Die Aufgabenstellungen sind dabei breit gefächert. Ziel dieser Projekte ist es auch, bereits zu Anfang der beruflichen Entwicklung erfahrbar zu machen, was die Sparkasse von einer Bank unterscheidet und welche Werte sie lebt.

Förderung von Diversität

Dem Vorstand der Kreissparkasse Heinsberg gehören zwei Männer als Mitglieder sowie eine Frau und ein Mann als stellvertretende Mitglieder an. Die Altersstruktur des Vorstands ist wie bei allen Kreditinstituten durch gesetzliche Anforderungen geprägt, die eine Zulassung als Vorstand von beruflichen Qualifikationsnachweisen abhängig machen, die eine Mindestzahl von Berufsjahren bedingen. Insofern sind keine unter 40-Jährigen in diesem Organ vertreten. Im Verwaltungsrat als Kontrollorgan liegt der Anteil der weiblichen Mitglieder bei 13 Prozent, von den Mitgliedern des Sparkassenzweckverbands sind 19 Prozent weiblich.

Als ein Entwicklungsfeld sehen wir die Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen. 60 Prozent unserer Beschäftigten sind Frauen, ihr Anteil an den Führungskräften (Führungsebenen 1-3) liegt aktuell bei 14 Prozent. Diesen Wert möchten wir deutlich verbessern: Mittelfristig soll der Anteil der weiblichen Führungskräfte über alle Hierarchieebenen verdoppelt werden. Dazu setzen wir seit 2014 ein ganzheitliches und stufenweise wirksames Frauenförderkonzept um. Es umfasst die gezielte Personalentwicklung, Fortbildungsmaßnahmen für Berufsanfängerinnen sowie individuell gestaltete Mentoring-Programme. Durch Teilzeitangebote und die Vergabe von Führungsaufgaben in Teilzeit bzw. Jobsharing soll die Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Weiterentwicklung ebenfalls verbessert werden.

Frauenanteil nach Hierarchieebenen

Frauenanteil nach Hierarchieebenen

Familienfreundlichkeit und Gesundheitsförderung

Für familiengerechte Arbeitsbedingungen engagieren wir uns umfassend und mit großer Überzeugung. Dazu gehört auch eine Kultur der Kollegialität, in der die Rücksichtnahme auf familiäre Erfordernisse ein Teil einer teamorientierten Arbeitsorganisation ist. Wir möchten außerdem für Frauen bessere Voraussetzungen schaffen, um ihren Karriereweg mit den Anforderungen des Familienlebens in Einklang zu bringen. Ebenso wollen wir Männer stärker ermutigen, Zeit für die Familie zu investieren. Auch die Pflege von Angehörigen fördern wir mit spezifischen Maßnahmen.

Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen wir bespielsweise durch flexible Arbeitszeitregelungen sowie auch durch Unterstützung z. B. bei der Kinderbetreuung. Den beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit fördern wir umfassend: So stellen wir für Mütter und Väter während der Elternzeit regelmäßige Informationsangebote zur Verfügung und bereiten die Wiedereingliederung in persönlichen Gesprächen gemeinsam mit ihnen vor. Für diejenigen Beschäftigten, die nach der Elternzeit mit einem Arbeitszeitanteil von mindestens 51,95 Prozent wieder in ihre Berufstätigkeit einsteigen, bieten wir dabei eine Position an, die nach Möglichkeit ihrem bisherigen Anforderungsprofil entspricht. Als Arbeitgeber tragen wir so dazu bei, dass die eigene Karriereentwicklung nicht durch Elternzeit verlangsamt wird. So werden in der Kreissparkasse Heinsberg beispielsweise auch Führungspositionen in Teilzeit besetzt.

Mit einem umfassenden Angebot fördern wir die Gesundheit unserer Beschäftigten, etwa durch betriebsärztliche Betreuung, Betriebssport, ergonomische Arbeitsplätze und ein unabhängiges psychosoziales Beratungsangebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in schwierigen persönlichen Lebenssituationen. Dieses Beratungsangebot können auch deren Familienangehörige in Anspruch nehmen. Wir unterstützen die Gesundheitsprävention für unsere Beschäftigten durch Informationsangebote und Seminare, aber auch durch Aktivitäten wie Sportkurse oder ein Massage-Angebot im Büro. Mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten diese Angebote im Berichtsjahr. Die Abwesenheitsquote wegen Krankheit betrug im vergangenen Jahr 4,2 Prozent.

Weiterbildung und lebenslanges Lernen

Wir legen Wert auf gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fördern das lebenslange Lernen. In die Weiterbildung von 423 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir 2016 fast 448.000 Euro investiert. Die Sparkasse bietet in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe ein breites Spektrum an Weiterbildungsangeboten an. Hierdurch eröffnen wir unseren Beschäftigten berufliche Entwicklungsperspektiven sowohl in den Fach- als auch in den Führungsebenen unseres Hauses.

Nach der Ausbildung bieten wir vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Weiterbildung zum Sparkassenfachwirt an. Mit dem dualen Bachelorstudiengang „Banking and Sales“ können leistungsstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse besondere Qualifikationen für die Kundenberatung erwerben. In Kooperation mit der Sparkassenakademie NRW und der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe bieten wir ihnen die Chance, ihre berufliche und akademische Ausbildung miteinander zu verzahnen und sich so weitere Karriereperspektiven zu eröffnen. Die Lerninhalte und Lernmethoden des Studienprogramms sind sehr praxisorientiert. Mögliche Abschlüsse innerhalb des Studiengangs sind: Bankkaufmann, Sparkassenfachwirt, Bankfachwirt S, Sparkassenbetriebswirt und Bachelor of Arts.

  • 448.000 Euro Gesamtausgaben für Fortbildungen 2016

Umweltbelange und Treibhausgasemissionen

Unseren ökologischen Fußabdruck wollen wir langfristig verbessern. Als ersten Schritt dazu veröffentlichen wir seit 2013 eine Umweltbilanz nach dem Standard des Vereins für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. (VfU), die sogenannten VfU-Kennzahlen. Diese richten sich nach internationalen Standards der Umwelt- und Klimaberichterstattung wie: Global Reporting Initiative (GRI), Greenhouse Gas Protocol (GHGP) und Carbon Disclosure Project (CDP).

Im Rahmen der VfU-Kennzahlen machen wir unsere Verbräuche von Energie, Wasser und Papier transparent. Darüber hinaus ermitteln wir das Abfallaufkommen und die dienstlich zurückgelegten Kilometer unserer Beschäftigten. Zu allen Positionen legen wir die CO2-Emissionen offen. Die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen betrugen 2016 insgesamt 2.711 t brutto.

Ein Schlüsselfaktor für besseren Klimaschutz ist die Stromeinsparung. Vor diesem Hintergrund haben wir in den vergangenen Jahren umfassende Investitionen in stromsparende Technik getätigt – bei unseren IT-Systemen sowie bei Beleuchtungs-, Heizungs- und Klimatechnik. Bei den Baumaßnahmen in unseren Filialen setzen wir konsequent neueste technische Standards um. Darüber hinaus richten wir unseren Fuhrpark durch die Anschaffung von Elektroautos klimafreundlicher aus.

Diese, weitere und zukünftige Maßnahmen fußen grundsätzlich auf unserem Bekenntnis zu Nachhaltigkeit. Sie leiten sich zudem teilweise aus dem Energieaudit ab, der Ende 2015 im Rahmen der Anforderungen des Energiedienstleistungsgesetzes in unserem Hause durchgeführt wurde.

Nachhaltigkeitsstandards und Achtung der Menschenrechte

Als regionales Kreditinstitut tragen wir maßgeblich zum Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien, zur Lösung demografischer Herausforderungen und zur Bewältigung sozialer Aufgaben bei.

Im Passivgeschäft sind Nachhaltigkeitskriterien für einzelne Anlageprodukte definiert, wie z. B. für nachhaltige Investmentfonds und Eigenemissionen mit Nachhaltigkeitsbezug (vgl. dazu auch Berichterstattung zu nachhaltigen Anlageprodukten). Die Standards werden in den jeweiligen Produktinformationen oder Mittelverwendungsnachweisen dokumentiert. Im Aktivgeschäft bestehen wegen des gesetzlichen Versorgungsauftrags keine Ausschlüsse seitens der Sparkasse. Mögliche Nachhaltigkeitskriterien für das Aktivgeschäft werden derzeit erarbeitet. Für die Eigenanlagen bestehen keine Nachhaltigkeitskriterien. Als Sparkasse tätigen wir jedoch kein offensives Kapitalmarktgeschäft, dieses erfolgt lediglich zur Zins- und Liquiditätssteuerung. Anlagen werden grundsätzlich innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe platziert.

Für die Kreissparkasse Heinsberg gehören die Achtung der Menschenrechte und die Verhinderung von Zwangs- und Kinderarbeit zu ihrem Selbstverständnis. Wir vergeben Aufträge vornehmlich an ortsansässige kleine und mittlere Unternehmen. Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet, dass Lieferanten und Dienstleister ökonomische, ökologische, ethische und soziale Mindestanforderungen erfüllen. Die „Richtlinie zur Auftragsvergabe an Lieferanten und Dienstleister“ beschreibt diese Grundsätze zur unternehmerischen Verantwortung. Diese wurde im Jahr 2014 verabschiedet und wird seitdem angewendet.

Compliance und Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Sparkassen als Finanzinstitute unterliegen spezialgesetzlichen Regelungen zur Prävention und Bekämpfung von kriminellen Handlungen wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Betrug, Korruption, Insiderhandel, Marktmanipulation, Wirtschaftskriminalität und sonstigen strafbaren Handlungen. Daneben sind Regeln zum Datenschutz und Embargovorschriften/Finanzsanktionen zu beachten.

Die Grundsätzliche Einhaltung dieser rechtlichen Vorgaben überwacht in unserem Haus die speziell dazu geschaffene Abteilung Compliance. Sie hat umfassende Befugnisse und einen uneingeschränkten Zugang zu allen Informationen innerhalb der Sparkasse. Die Abteilung Compliance ist unabhängig vom operativen Geschäft und übt die Compliance-Funktion nach den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) aus.

Eine regelmäßige Bestandsaufnahme aller rechtlichen Regelungen und Vorgaben sowie deren Bewertung hinsichtlich der Auswirkungen auf die Sparkasse ermöglicht eine frühzeitige Identifizierung potenzieller Risiken und zeigt künftigen Handlungsbedarf auf. Damit unterstützt die Abteilung Compliance den Vorstand bei der Einhaltung rechtlicher Vorgaben.

Von allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwarten wir, dass sie stets rechtskonform handeln. Alle sind aufgefordert, sich mit ihren Fragen und Hinweisen an ihre Führungskräfte, Fachbereiche oder den Compliance-Beauftragten bzw. die Abteilung Compliance zu wenden. Damit Unregelmäßigkeiten früh erkannt werden können, geben wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, diese vertraulich anzuzeigen. Dazu wurde zum 1. Januar 2014 ein Hinweisgebersystem eingeführt. Ansprechpartner für vertrauliche Meldungen ist der Compliance-Beauftragte nach den MaRisk.

Die Überwachung der rechtlichen Vorgaben nach dem Wertpapierhandelsgesetz haben wir an die SIZ GmbH ausgelagert. Von dort werden alle gesetzlichen Vorgaben nach dem WpHG wie zum Beispiel Interessenskonflikte, Insiderhandel, Marktmanipulationen sowie weitere Wohlverhaltensregeln überwacht. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in diesen Themen regelmäßig geschult.

Die Compliance-Beauftragten erstatten sowohl jährlich als auch anlassbezogen Bericht an den Vorstand. Die Informationen werden an die interne Revision und den Verwaltungsrat weitergeleitet.

Nachhaltigkeitsstrategie der Kreissparkasse Heinsberg

Nachhaltige Entwicklung verbindet wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der natürlichen Umwelt. Zukünftige Generationen sollen überall dieselben Chancen auf ein gutes Leben haben. „Nachhaltige Entwicklung“ bedeutet daher für die Kreissparkasse Heinsberg ganz konkret: die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks und die Erhöhung der für alle frei zugänglichen Lebensqualität. Wir bekennen uns zu diesem Prinzip, haben es in unserer Geschäftsstrategie verankert und auf dieser Basis ein Nachhaltigkeitsprogramm entwickelt.

Mit Unterstützung der Hochschule Niederrhein wurde das Unternehmensleitbild der Kreissparkasse Heinsberg im Jahr 2012 überarbeitet und um den Aspekt „Nachhaltigkeit“ erweitert. Wichtig war dabei die aktive Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Ausgestaltung des Leitbilds. Informationsveranstaltungen mit dem Vorstand, ein „Leitbild-Forum“ im Intranet sowie Mitarbeiter-Workshops ermöglichten eine breite Beschäftigung mit dem Thema und schufen Akzeptanz für die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Kreissparkasse Heinsberg. Über die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit in der Sparkasse sowie über unseren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung im Kreis Heinsberg informieren wir alle Beschäftigten jährlich mit dem „Bericht an die Gesellschaft“ sowie im Rahmen der etablierten Formate der internen Kommunikation.

Wir machen uns stark für mehr Nachhaltigkeit im Kreis Heinsberg. Aus unserer besonderen, dem Gemeinwohl verpflichteten unternehmerischen Haltung heraus leisten wir mit unserer Geschäftspolitik, unseren Produkten und gesellschaftlichen Initiativen einen substanziellen Beitrag zu nachhaltigem Wohlstandswachstum, zu Lebensqualität und Zukunftsentwicklung in der Region: Haltung, Produkte, Initiativen – das sind Koordinaten, an denen wir als Sparkasse unser Handeln und unsere eigene Entwicklung hin zu einem nachhaltigen Finanzinstitut ausrichten. Sie bieten Orientierung für alle Aktivitäten, mit denen die Sparkasse an einer nachhaltigen Entwicklung in der Region mitwirkt. Entlang dieser Dimensionen berichten wir seit 2013 über unsere Weiterentwicklung in diesem Bereich.

 

Unsere Leitsätze zur Nachhaltigkeit


  1. Wir erfüllen unseren öffentlichen Auftrag und übernehmen Verantwortung für Menschen und Unternehmen im Kreis Heinsberg.
  2. Wir arbeiten als führendes Kreditinstitut zum Wohle der Menschen.
  3. Wir fördern den Klimaschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
  4. Wir fördern Teilhabe an nachhaltigem Wohlstand und frei zugänglicher Lebensqualität für alle.

Unsere Leitsätze zur Nachhaltigkeit sind das Ergebnis eines breiten Dialogs, den wir mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Sparkasse geführt haben. Sie bilden einen verbindlichen Rahmen für unser Handeln zum Wohle von Bürgern und Region, für den Austausch mit Anspruchsgruppen und für die Erfüllung unserer Nachhaltigkeitsziele.

Verankerung von Nachhaltigkeit

Als kommunal verankertes Kreditinstitut übernimmt die Kreissparkasse Heinsberg an der Schnittstelle von Unternehmen, Verbrauchern und kommunaler Verwaltung eine verantwortliche Rolle bei der Lösung komplexer Zukunftsaufgaben. Über die „Leitsätze zur Nachhaltigkeit“ haben wir als Sparkasse einen verbindlichen Rahmen für unsere Nachhaltigkeitspolitik geschaffen. Die Ausrichtung der Kreissparkasse Heinsberg auf Nachhaltigkeit ist eine weitreichende unternehmerische Aufgabe. Ihr Gelingen braucht die engagierte Mitarbeit auf allen Ebenen unseres Instituts. Für eine konsequente Umsetzung der Nachhaltigkeitspolitik und die Schaffung eines entsprechenden Bewusstseins in allen Organisationseinheiten haben wir das Thema Nachhaltigkeit als Führungs- bzw. Leitungsaufgabe definiert. Sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeitspolitik sind in unserem Nachhaltigkeitshandbuch dokumentiert.

Nachhaltigkeitsmanagement wird in der Kreissparkasse Heinsberg als Querschnittsaufgabe verstanden, die alle Vorstandsmitglieder betrifft. Der Gesamtvorstand entscheidet über die Nachhaltigkeitspolitik der Kreissparkasse Heinsberg. Innerhalb des Vorstands ist der Vorstandsvorsitzende für das Thema Nachhaltigkeit zuständig und initiiert gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsbeauftragten Umsetzungsmaßnahmen in diesem Bereich. Die operative Steuerung liegt bei der Nachhaltigkeitsbeauftragten, die an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und zudem den Gesamtvorstand bei der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitspolitik sowie bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsprogramms berät.

Die Umweltpolitik der Kreissparkasse Heinsberg ist in der „Umweltleitlinie“ fixiert. Ihre Ziele und Vorgaben sind für alle Standorte sowie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreissparkasse Heinsberg verbindlich. Dienstleister und Geschäftspartner, die für die Kreissparkasse Heinsberg umweltrelevante Aufgaben übernehmen, werden in das Umweltmanagement einbezogen.

Kommunikation mit Anspruchsgruppen

Der Austausch mit unseren Anspruchsgruppen über Handlungsnotwendigkeiten ist ein festes Element in der Nachhaltigkeitspolitik der Sparkasse. Wir wollen diesen Dialog nutzen, um unsere Geschäftspolitik, unser Produktangebot und unsere gesellschaftlichen Initiativen weiterzuentwickeln. Mit der „Werkstatt Weitsicht“ haben wir 2014 den regelmäßigen Dialog mit externen Anspruchsgruppen begonnen. Die positive Resonanz hat uns ermutigt, dieses Dialogangebot zu erweitern. Im April und Mai 2016 hat die Kreissparkasse Heinsberg daher im Rahmen der „Werkstatt Weitsicht“ eine Wesentlichkeitsprüfung durchgeführt. Ihr Ziel war es, die Relevanz der Inhalte des „Berichts an die Gesellschaft“ mit den Anspruchsgruppen zu diskutieren und mögliche Schwerpunkte herauszuarbeiten.

Die Wesentlichkeitsprüfung stieß als neues Dialogangebot der Sparkasse auf sehr positive Resonanz. Insgesamt wurde die Relevanz der diskutierten Themen von den Teilnehmenden hoch bewertet. Die Kreissparkasse Heinsberg wird als verlässliche und gemeinwohlorientierte Förderin der Region deutlich wahrgenommen. Die Anspruchsgruppen wünschen sich von ihr jedoch ein stärkeres Engagement für Zukunftsentwicklung und Nachhaltigkeit in der Region. Als zentrale Akteurin mit vielfältigen Verbindungen zu Unternehmen, gesellschaftlichen Institutionen und Kommunen sollte die Sparkasse hier eine aktive Rolle spielen. Die Teilnehmenden wünschten sich eine Fortführung des Dialogs. Die Ergebnisse und die Wesentlichkeitsmatrix sind im Beitrag Berichtsparameter näher ausgeführt.

Die Sparkasse und die Mehrzahl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Region verwurzelt. Entsprechend führen wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit und unseres gesellschaftlichen Engagements einen kontinuierlichen Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden und unseren Trägern, der Wirtschaft, den gesellschaftlichen Institutionen und den Bürgerinnen und Bürgern in der Region durch. Darüber informieren wir detaillierter im Kennzahlenbericht.

Unsere Anspruchsgruppen
  • Mitarbeiter
  • Kunden
  • Träger
  • Geschäftspartner
  • Lokale Institutionen
  • Bürger
  • Zivilgesellschaftliche Akteure
  • Nichtregierungsorganisationen

Auf einen Blick:
Kennzahlenberichte

Mit ihrer unternehmerischen Haltung, ihren Produkten und Initiativen fördert die Sparkasse eine nachhaltige Entwicklung in der Region.

Kennzahlenberichte

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