Bildung und Wissenschaft
Gutes Zeugnis für virtuelle Ausstellungen
Heinsberger Heimatgeschichte wandert ins Internet: Das Projekt eines virtuellen Heimatmuseums für den Kreis machte im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorne.
Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat dem Projekt ein sogenanntes Heimatzeugnis ausgestellt. Das bedeutet konkret, dass das Projekt Fördermittel in Höhe von knapp 100.000 Euro erhalten wird und damit den größten Teil der Investitionskosten decken kann. In naher Zukunft kann nun eine erstaunliche Bandbreite von Objekten aus der Heinsberger Heimatgeschichte im Internet bewundert werden. Von steinzeitlichen Werkzeugen über Artefakte aus der gotischen Kirche Sankt Gangolf in Heinsberg bis zu Wohnungsinventar aus der Biedermeier- und Gründerzeit.
Das Konzept einer digitalen Ausstellung passt zwar in die Corona-Zeit, entstanden ist es aber lange davor, und das hat vor allem praktische Gründe. Das sogenannte Begas Haus, in dem das Kreisheimatmuseum Heinsberg traditionell seinen Platz hatte, wurde in den Jahren 2010 bis 2014 umgebaut, neugestaltet und widmet sich neben der Regionalgeschichte nun auch dem Leben und Wirken der Heinsberger Künstlerdynastie Begas. Daher mussten etwa 5.000 Objekte aus dem Bestand des Heimatmuseums vorerst ausgelagert werden. Sie befinden sich in der Obhut der gemeinnützigen Prospex gGmbH in Heinsberg-Oberbruch.
Bei den Museumsverantwortlichen und beim Heimatverein der Heinsberger Lande blieb der Wunsch, diese Objekte auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für das Museum bestand außerdem die Notwendigkeit, den gesamten Bestand digital neu zu erfassen und zu inventarisieren. Beides zusammen bildete die Grundlage für ein neues Museumskonzept, dass eine ganz besondere Form von digitaler Heimatkunde ermöglicht. Auf der Internetseite des Museums wird ein eigener Bereich eingerichtet, in dem die Exponate in einer virtuellen Ausstellung zu sehen sind. Im Begas Haus sollen sie über eine digitale Medienstation abrufbar sein. Die digitale Aufbereitung bietet außerdem viele Anschlussmöglichkeiten für den schulischen Unterricht und museumspädagogische Konzepte. Kinder und Jugendliche, die mit digitalen Medien groß geworden sind, können auf diesen Weg oft sehr viel intuitiver und spielerischer an pädagogische Inhalte herangeführt werden als mit traditionellen Mitteln.
Es ist auch nicht das erste Projekt seiner Art im Kreis. Ein weiteres Beispiel ist das Heimatmuseum der Erkelenzer Lande, das Ende 2018 an den Start ging und ausschließlich über das Internet zugänglich ist. Auch hier entstand das Projekt vor einem ganz konkreten Hintergrund. Im Zuge des Braunkohlebergbaus verschwanden einige Ortschaften im Osten des Kreises und mit ihnen architektonische und landschaftliche Zeugnisse, die nicht bewahrt werden konnten. Das Heimatmuseum bietet die Möglichkeit, die Erinnerung wenigstens virtuell festzuhalten und für nachfolgende Generationen zugänglich zu machen.
Auch das Erkelenzer Museum profitiert von der Förderung durch ein Heimatzeugnis des Landes. In beiden Fällen war zudem die Unterstützung durch Spenden und Sponsorings eine unschätzbare Hilfe. Die Kreissparkasse Heinsberg beteiligte sich an beiden Projekten mit Spenden und leistete damit einen wichtigen Beitrag, um Kultur- und Bildungsangebote in zukunftsfähigen Formaten zu präsentieren.
„Museen ermöglichen Menschen – unabhängig von Herkunft und Bildungsstand – neues Wissen und interessante Erfahrungen“, begründet der KSK-Vorstandsvorsitzende Thomas Giessing das Engagement des Instituts. Die Vielfältigkeit der Museumslandschaft im Kreis unterstützt das Institut übrigens auch an anderer Stelle. So spendete es insgesamt 10.000 Euro an die Museen im Kreis, als der internationale Museumstag 2020 aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden musste. „Damit danken wir allen in den Museen Tätigen für ihre Arbeit in diesen schwierigen Zeiten und leisten unseren Beitrag dazu, dass spätestens im Rahmen des Museumstages 2021 wieder viele staunende Blicke auf die Museen im Kreis Heinsberg gerichtet werden“, erklärte Thomas Giessing anlässlich der Spendenübergabe und richtete den Blick bereits wieder nach vorne.
Förderung regionaler Bildungsangebote
Fehlende Bildung ist ein hohes Armutsrisiko. Gerade einkommensschwache Bevölkerungsgruppen sind angesichts knapper öffentlicher Kassen und begrenzter Fördermittel gefährdet, den Zugang zum Arbeitsmarkt zu verlieren. Damit können sich ihre Chancen auf eine positive Lebensgestaltung schmälern. Als gemeinwohlorientiertes Kreditinstitut fördern wir deshalb Aktivitäten, die zur Stärkung von wirtschaftlicher und sozialer Teilhabe befähigen, insbesondere Bildungs- und Fortbildungsangebote in der Region, die Menschen aller Altersgruppen und Einkommensbereiche zugutekommen.
Seit über 55 Jahren beteiligen wir über unseren Pädagogischen Beirat Fachleute aller kreisansässigen Schulformen und des Elementarbereichs an der Förderung der Bildung in unserer Region. So werden ein übergreifender Austausch zu Schulthemen und pädagogischen Fragen sowie die Initiierung von Schülerprojekten oder Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer möglich. Rund 43.400 Euro stellten wir 2019 für die Bildungsförderung zur Verfügung, die 83 Projekten zugutekamen.
I7 | Förderung von Bildung und Wissenschaft |
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I7 | Förderprojekte der Sparkasse | Anzahl | Fördervolumen in € | Nutzer*innen |
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Geförderte Projekte insgesamt | 83 | 43.421 | n. e. |
Beispielhafte Aktivitäten: | |
Öffentliche Bücherschränke | |
Verkehrssicherheitsaktionen an Schulen | |
Stipendien |
I7 | Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V. | Fördervolumen in € | Nutzer*innen |
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Mitgliedschaft in der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V. | 3.569 | n. e. |