Bericht an die Gesellschaft

Ausbildung | KSK Heinsberg 2018

Ausbildung

SNAP one: Ausbildung hipper machen

In vielen Branchen wird es zunehmend schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Und auch bei betrieblichen Ausbildungsangeboten ist die Nachfrage oft rückläufig. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Die allgemeine demografische Entwicklung spielt eine Rolle, ebenso die wachsende Zahl von Studienanfängern. Wie kann man junge Menschen unter diesen Umständen für einen Ausbildungsplatz begeistern? Und wie motiviert man sie dazu, ihre Aufgaben zu erfüllen?

Die Digitalisierung bietet einen Ansatzpunkt dafür: Sie spielt im Alltagsleben junger Menschen eine immer größere Rolle. Das gab für die Kreissparkasse Heinsberg den Anstoß, ein Tool für das Ausbildungsmanagement zu entwickeln, mit dem die Azubis wichtige Aspekte des Ausbildungsprozesses selbstständig organisieren und dokumentieren können. Gemeinsam mit dem Kölner Software-Unternehmen bplan-solutions entstand die Plattform „SNAP one“, ein „digitaler Begleiter“ für die Azubis.

Über SNAP one können die Auszubildenden zeit- und ortsunabhängig ihre Aufgaben bearbeiten, digital und von jedem Endgerät aus – je nachdem, ob sie gerade am Rechner sitzen, mit dem Tablet in der Filiale unterwegs sind oder zu Hause auf dem Sofa ihr Smartphone in den Händen halten. Dazu wurden die Azubis von der Sparkasse mit Tablets ausgestattet.

SNAP one wird kontinuierlich weiterentwickelt. Aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sie für die Auszubildenden der Sparkasse ein wesentliches und attraktives Element ihres Ausbildungsalltags ist.

Wie hat sich die Plattform im Einsatz bewährt? Wir haben nachgefragt bei Ausbildungsreferentin Melanie Liedtke und drei Auszubildenden.

Ausbildungsreferentin Melanie Liedtke

Ausbildungsreferentin Melanie Liedtke

Was gab den Anstoß zur Entwicklung von SNAP one?

Als Kreissparkasse bieten wir attraktive und hochwertige Ausbildungsmöglichkeiten. Dennoch spüren auch wir den steigenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal: Trotz verstärktem Ausbildungs-Marketing bewerben sich weniger junge Menschen als früher. Deshalb haben wir darüber nachgedacht, wie wir die Ausbildung attraktiver machen können. Ein wichtiger Ansatz war dabei, dass Jugendlichen heute Flexibilität und Unabhängigkeit wichtig ist, außerdem die Möglichkeit mit anderen kommunizieren zu können. Im privaten Umfeld nutzen sie dafür immer häufiger digitale Medien. Das gab den Anstoß zur Entwicklung von SNAP one.

Wie wurde die Plattform entwickelt?

Partner war das Kölner Software-Unternehmen bplan-solutions, mit dem wir bereits früher Projekte entwickelt haben. Die Bedürfnisse der Azubis standen bei der Entwicklung im Vordergrund. Das Tool bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Ausbildungsnachweise digital zu führen, beinhaltet aber auch einen Instant Messenger und einen Terminkalender. Überhaupt ist das System so nutzerfreundlich wie möglich und wird von den Azubis intuitiv bedient.

Worauf wurde besonders geachtet?

Sicherheit ist bei der Nutzung eines solchen Systems natürlich ein großes Thema. Über ein detailliertes Berechtigungsmanagement kann genau bestimmt werden, wer auf welche Daten Zugriff hat. Bei der Chat-Funktion war uns wichtig, dass wir den Austausch in einem datenschutzkonformen, isolierten Raum ermöglichen. Daher haben wir keine frei verfügbare Messenger-App eingesetzt, sondern eine eigene Lösung in SNAP one entwickelt.

Ist auch Ihre Arbeit durch SNAP one vereinfacht worden?

Auf jeden Fall. Als Administrator habe ich die Möglichkeit, die komplette Planung über SNAP one zu erstellen und jederzeit zu aktualisieren. Hatte ich früher 20 dicke Ordner mit Berichtsheften auf meinem Schreibtisch liegen, genügt heute ein Blick ins System.

Thomas van der Zander

Thomas van der Zander

Wie wird SNAP one genutzt?

Wichtigster Aspekt ist die Führung des Ausbildungsnachweises. Ich dokumentiere dort, was ich im Lauf der Ausbildung gemacht habe und kann das auch digital von den Ausbildern abzeichnen lassen. Das ist schon sehr komfortabel und erspart viel Papierkram. Außerdem behalte ich so den selbst besser den Überblick.

Was ist besonders praktisch daran, den Ausbildungsnachweis digital führen zu können?

Es gibt uns deutlich mehr Flexibilität. Früher konnte man den Nachweis nur von einem Rechner in der Filiale aus erstellen. Heute können wir das von überall her erledigen, zum Beispiel von Zuhause aus. Da kann man dann sorgfältig und in Ruhe daran arbeiten und etwas verbessern oder korrigieren, falls es nötig sein sollte.

Sicherheit und Datenschutz spielten für die Entwicklung von SNAP one eine große Rolle. Ist Ihnen das auch wichtig?

Auf jeden Fall. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man sich dabei auf einer sicheren Plattform bewegt. Das schult auch die digitale Verantwortung, denn man achtet selbst bewusster auf diese Aspekte.

Nina Mormels

Nina Mormels

Welche Aspekte der Plattform nutzen Sie am häufigsten?

Neben dem digitalen Ausbildungsnachweis schätze ich vor allem die Möglichkeit, über SNAP one in Kontakt mit anderen Azubis zu treten, zum Beispiel bei Fragen und Informationen zu Ausbildungsinhalten.

Was finden Sie dabei besonders attraktiv?

Der Chat ist einfach und bequem zu nutzen. Ich rufe die App immer auf, wenn ich mit der Arbeit beginne. Das Tablet liegt auf meinem Arbeitsplatz und ich kann, wenn ich eine Frage habe, sofort kommunizieren. Gut finde ich auch, dass wir selbst bestimmen können, ob wir einzeln oder in einer Gruppe chatten wollen und ob wir einen Ausbilder hinzuziehen wollen.

Wie wichtig ist es für Sie, in der Ausbildung auf digitale Hilfsmittel zurückgreifen zu können?

Ich finde das sehr wichtig. Die Digitalisierung spielt ja in der Finanzwelt eine immer größere Rolle. Die Kunden nutzen selbst immer häufiger digitale Apps und Plattformen. Da ist es wichtig, dass man offen für Neues ist und bleibt.

Sven Wagner

Sven Wagner

Was überzeugt Sie vor allem an SNAP one?

Es ist einfach, unkompliziert und sehr übersichtlich. Im Ausbildungsalltag muss man schnell etwas nachschauen können oder eine Information austauschen. Mit SNAP one ist das problemlos möglich.

Welche Funktionen von SNAP one finden Sie besonders praktisch?

Es gibt viele nützliche und hilfreiche Funktionen. Zum Beispiel wechseln wir als Azubis ja regelmäßig die Filiale. Da kann man sich sofort auf Google Maps anzeigen lassen, wo sich der nächste Einsatzort befindet, und genau planen, wie lange man dorthin benötigt. Praktisch finde ich auch den Kalender, weil dort auch private Termine wie Urlaub oder Lernzeiten eingetragen werden können.

Haben die Azubis an der Entwicklung von SNAP one mitgewirkt?

Ja. Es gab zum Beispiel einen Workshop mit den Entwicklern. Dort wurden wir gefragt, wie das Programm funktioniert, mit welchen Features wir zufrieden sind, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt und welche zusätzlichen Optionen wir für sinnvoll halten. Davon sind viele Ideen auch tatsächlich berücksichtigt worden, etwa dass wir in der Anwendung weniger „scrollen“ sondern lieber „swipen“, also hin- und herwischen, können.

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns über Ihre Meinung und Ihre Anregungen zu unserem „Bericht an die Gesellschaft“.

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Vielen Dank.
Ihre Kreissparkasse Heinsberg