Bericht an die Gesellschaft

Zugang zu Finanzdienstleistungen

Filiale auf Tour

Es ist Donnerstag in Holzweiler, einem Ortsteil von Erkelenz: Pünktlich um 9.30 Uhr rollt ein großes, feuerrotes Gefährt, ungefähr so groß wie ein Wohnmobil, auf den Platz vor der alten Schule an der Landstraße 39. Die Rollende Filiale der Kreissparkasse Heinsberg ist eingetroffen. Für anderthalb Stunden wird Sparkassen-Mitarbeiter Alfred Schulte hier Position beziehen und im barrierefreien Sparkassenmobil alle wichtigen Services anbieten. Die Kundinnen und Kunden können beispielsweise Bargeld einzahlen oder abheben, Kontoauszüge abrufen, Umbuchungen veranlassen, Überweisungen aufgeben, Daueraufträge anlegen und ändern und vieles mehr.

Das Angebot wird gut nachgefragt. Etwa ein Dutzend Kundinnen und Kunden findet sich ein. Die meisten wollen etwas Geld abheben oder Auszüge drucken. Für alle ist die Rollende Filiale ein willkommenes Angebot: „Ich freue mich, dass ich meine Geldangelegenheiten hier am Ort erledigen kann“, sagt eine Kundin. „Sonst müsste ich jedes Mal warten, bis meine Tochter mich nach Erkelenz fahren kann.“ Für eine weitere Kundin ist die Präsenz der Sparkasse sogar „ein Zeichen dafür, dass unser Dorf noch lebt, nachdem die Zukunft wegen der Braunkohleförderung so lange ungewiss war. Jetzt tut sich wieder was im Ort – wir haben sogar wieder einen Wochenmarkt.“

200.000 Euro hat die Kreissparkasse Heinsberg in die Rollende Filiale investiert. Das fast acht Meter lange Gefährt ist dabei nichts anderes als eine „klassische Filiale“ auf Rädern – ausgestattet mit einem Beratungsplatz, einem Geldautomaten, einem Selbstbedienungstermial, einem barrierefreien Zugang und einer installierten Solaranlage, die eine autarke Energieversorgung für ca. acht Stunden ermöglicht.

Im Mai 2019 startete sie erstmals ihre Tour durch den Kreis. 13 Stationen fährt Schulte wöchentlich an: In Birgelen, Doveren und Haaren ist er zwei Mal in der Woche anzutreffen, an den übrigen Standpunkten jeweils einmal. So viel Mobilität ist auch für Alfred Schulte Neuland, nachdem er zuvor über 30 Jahre in der Filiale in Gangelt tätig war. Trotzdem hat er nicht lange überlegt, als die Sparkasse nach einem Leiter für die mobile Filiale suchte. „Die Abwechslung hat mich gereizt und die Möglichkeit, auf diese Weise den gesamten Kreis kennenzulernen.“ Da er privat Wohnmobil fährt, machte ihm die Steuerung des acht Meter langen Gefährts keine Sorgen. Trotzdem fuhr er vor dem Start zusammen mit beiden Ersatzfahrern die Routen schon einmal ab, um „die Standorte kennenzulernen, Rangiermöglichkeiten zu testen und die Internet-Verbindungen vor Ort zu testen.“ Vertreten wird er nur im Ausnahmefall: „Es ist uns wichtig, dass die Menschen immer den gleichen Ansprechpartner antreffen“, sagt er.

Mit der Rollenden Filiale hat die Kreissparkasse einen Weg gefunden, eine flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen aufrechtzuerhalten, zugleich aber auch das Filialnetz zu optimieren. Auch im Kreis Heinsberg gehen immer weniger Menschen in die Filiale. „Unsere Kunden kontaktieren uns im Schnitt jährlich 350 Mal über das Internet oder Telefon, kommen aber nur noch einmal pro Jahr in die Filiale“, erläutert Thomas Giessing, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. „Die Rollende Filiale entspricht unserem Anspruch, nah am Kunden zu sein“, unterstreicht er. Denn für die Kreissparkasse Heinsberg ist es wichtig, auch im ländlichen Raum Präsenz zu zeigen.

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