Bericht an die Gesellschaft

Kultur

Virtuelles Museum für verschwundene Dörfer

Das Schicksal der Dörfer am Rande des Tagebaus Garzweiler II bewegt viele Menschen im Kreis und dem benachbarten Rhein-Kreis Neuss. Einige Ortschaften sind bereits verschwunden oder umgesiedelt, darunter die Erkelenzer Ortsteile Borschemich, Immerath, Lützerath und Pesch. Fünf weitere Dörfer – Berverath, Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich und Unterwestrich – werden in den nächsten Jahren ebenfalls dem Tagebau weichen müssen. Rund 7.500 Menschen müssen ihre angestammte Heimat aufgeben und in neue Siedlungen ziehen. Mit den Dörfern gehen auch sichtbare Zeichen von Natur, Infrastruktur, Kultur- und Sozialgeschichte verloren.

Das Projekt „Virtuelles Museum Erkelenz“ hat sich zum Ziel gesetzt, ein digitales Abbild dieser Geschichte für die Nachwelt zu erhalten. Die Website des Projekts stellt mit vielen Bildern und Texten Bauwerke, Persönlichkeiten, Kultur und Landschaft der verschwundenen und verschwindenden Ortschaften vor. Sie schafft so für die Menschen, die dort gelebt haben, einen digitalen Erinnerungsraum und vermittelt zukünftigen Generationen einen lebendigen Eindruck von der vielseitigen Geschichte dieses Teils der Region.

Das alte Herrenhaus Pesch wurde 2010 als erstes Gebäude in Erkelenz-Pesch abgerissen.

Erinnert wird zum Beispiel an das beeindruckende Herrenhaus Pesch am Rande des gleichnamigen Dorfes. Das 2010 abgebaggerte Anwesen war im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt worden und gehörte zu den beeindruckendsten Hofanlagen am Niederrhein. Weitere Bilder und Texte erzählen von der Keyenberger Motte, eines der ältesten Siedlungszeugnisse des Kreises, vom Immerather Dom, der 2018 abgerissen wurde und ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Landschaft war, vom bäuerlichen und vom schulischen Leben in den Dörfern und auch von der Autobahn A61, die hier das Kreisgebiet passierte und deren Verlauf mit großem Aufwand nach Osten verlegt werden musste.

Verantwortlich für das Projekt ist der Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V., unterstützt wird es von zahlreichen Unternehmen und Institutionen, darunter auch die Kreissparkasse Heinsberg, die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, der Landschaftsverband Rheinland, die Stadt Erkelenz und der Kreis Heinsberg. Großen Anschub lieferte zudem die NRW-Stiftung, die 50.000 Euro für das Projekt zur Verfügung stellte.

Haldenzauber in Hückelhoven

Haldenzauber in Hückelhoven
Eine kunstvolle Installation aus 250.000 LED-Lämpchen bevölkerte das Haldenareal.

Die Millicher Halde ist ein Relikt des Steinkohlebergbaus. Aufgeschüttet aus dem Abraum der Steinkohlenzeche Sophia-Jacoba in Hückelhoven, ist sie heute ein wichtiges Naherholungs- und Naturschutzgebiet. Von der 70 Meter hohen Haldenkuppe, die man über die „Himmelstreppe“ erreicht, hat man einen weiten Blick über die Jülicher Börde bis zur Eifel. Seltene Tier- und Pflanzenarten wie z. B. die Erdkröte haben hier eine neue Heimat gefunden.

Im Winter 2018 verwandelte sich die Berghalde in eine magische Lichterwelt. Eine kunstvolle Installation aus 250.000 LED-Lämpchen bevölkerte das Haldenareal mit funkelnden Schwänen, Füchsen, Eichhörnchen und Hirschen, mit goldenen Sternen, blauen Blumen und bunten Kugeln. Rund 40.000 Besucherinnen und Besucher kamen eigens angereist, um das farbenfrohe Spektakel zu erleben – ein „Ausrufezeichen“ für Hückelhoven, wie Bürgermeister Bernd Jansen fand.

Möglich gemacht wurde der Haldenzauber durch eine Kooperation des Stadtmarketings Hückelhoven mit dem Unternehmen MK Illumination und natürlich durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren, darunter auch die Kreissparkasse Heinsberg. Und weil das Spektakel so ein großer Erfolg war, wird die Halde auch in diesem Jahr wieder leuchten: Ab dem 29. November 2019 beginnt erneut der Haldenzauber.

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